Zwar würde die Verkehrsunfallstatistik Bayern für 2021 besagen, dass sich die Zahl der verletzten Radfahrer um 10,4 Prozent verringert hat, „was aber auf Corona und häufig schlechter Witterung zurückzuführen“, gewesen sei, wie Redeker erklärte. Der ADFC sehe daher in den Zahlen keinen Grund zur Entwarnung. Schlechte Radwege, gefährliche Kreuzungen und Einmündungen, sowie der oft zu schnelle Autoverkehr würden nach wie vor erhebliche Gefahren für Radfahrer darstellen. „Besonders für Ältere“, sagte Redeker.
Nach Angaben der Polizei würden 72 Prozent der Radfahrer im Landkreis die Unfälle selbst verursachen. Die Ursachen würden daher nicht nur mit der unbefriedigenden Infrastruktur zusammenhängen. Viele Unfälle wären nach Ansicht von Redeker vermeidbar, wenn Radfahrer ihr Fahrrad oder Pedelec souveräner beherrschen würden. „Denn dann haben sie den Kopf frei für den Verkehr“, führte sie aus.
Der ADFC Bad Tölz-Wolfratshausen bietet deshalb jeden dritten Samstag im Monat Fahrsicherheitstrainings an. Bei den Trainings werde das sicherer auf- und absteigen sowie losfahren gezeigt. Zudem erfahre man, wie man richtig bremst, Kurven ordentlich fährt und noch Weiteres. Teilnehmer aus den bisherigen Trainings hätten übereinstimmend berichtet, dass sie sich danach nicht nur sicherer beim Fahren fühlen, sondern auch wieder mehr Freude daran hätten.