"Allianz für das Leben"
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Ein Landesvorsitzender vom Bund Naturschutz (BN) spricht vor rund 2.000 Bauern im Festzelt und erhält für seine Ausführungen auch noch tosenden Beifall – das wäre früher nie möglich gewesen. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Hubert Weiger, der neben Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) zum Milchbauerntag des Bundes deutscher Milchviehhalter (BdM) zur Kundgebung des Verbandes nach Reutberg geladen worden war, sprach deshalb auch von „einer ganz wichtigen Premiere“ und von einem „Zeichen der Bereitschaft für neue Bündnisse“, die dringend notwendig seien, damit die bäuerliche Landwirtschaft und die Verbraucher gemeinsam den Kampf gegen das Kapital und die großindustrielle Agrarwirtschaft aufnehmen könnten. Der BdM sei mit seiner Politik und seiner bäuerlichen Wirtschaftsweise auf dem richtigen Weg und müsse von dabei von anderen Interessensverbänden und der Politik unterstützt werden, forderte Weiger. „Wir müssen die Menschen wieder an die Natur heranführen und eine Allianz für das Leben bilden“, lautete eine weitere seine Forderungen. Denn es sei ein Skandal, wenn Mineralwasser heute mehr koste, als gesunde frische Milch. So eine Gesellschaft sei nicht zukunftsfähig. Weiger bedauerte, dass sich der Bauernverband (BBV) nicht in diese Allianz mit einklinke und weiterhin in eine falsche Richtung marschiere. Das brachte ihm großen Beifall ein. Lobende Worte fand der Naturschutz-Funktionär auch für die Tatsache, dass Minister Brunner mit von der Partie sei. Dieser versicherte, er nehme die gesellschaftlichen Wünsche ernst und kümmere sich um die Anliegen von Bauern und Verbrauchern. Deshalb habe er auch der Gründung der vom BdM und dem BN vorgeschlagenen „Zukunftskommission Landwirtschaft“ zugestimmt, wo man sich gemeinsam um Ernährungsthemen kümmere und gegen die grüne Gentechnik ankämpfe.