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Amphibien-Wanderschaft: BN appelliert an Autofahrer, aufzupassen

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Von: Daniel Wegscheider

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Erdkörte im Laichgewässer
Die Erdkörte ist sicher im Laichgewässer angekommen: Bis dorthin ist es oftmals aber eine gefährliche Reise, wenn die Tiere stark frequentierte Straßen überqueren müssen. © BN/H. Bender

Landkreis - Frösche, Kröten und Molche sind aus ihrem Winterschlaf erwacht und wandern zu ihren Laichgewässern. Der Bund Naturschutz sucht freiwillige Helfer, die entlang von mobilen Schutzzäunen die Tiere einsammeln sicher über die Straße bringen.

Bald ist es wieder so weit: Sobald die Nachttemperaturen über fünf Grad am Boden steigen und Regen einsetzt, beginnt die alljährliche Frühjahreswanderung der paarungsbereiten Frösche, Kröten und Molche aus den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern. Bekanntermaßen geraten sie dabei in Lebensgefahr, wenn sie viel befahrene Straßen überqueren müssen.

Wenn es nicht gelingt, den Bestand an Kröten, Fröschen und Molchen zu erhalten, geht eines der wichtigsten Amphibienschutzgebiete im Landkreis verloren

Bund Naturschutz - Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen

Deshalb werden im Landkreis aktuell mobile Schutzzäune entlang solcher Straßen aufgebaut. Dass die Amphibien ihr Laichgewässer auch sicher erreichen, werden die Tiere in den kommenden Wochen von ehrenamtlichen Helfern des Bund Naturschutz (BN) der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen mit Eimern eingesammelt und damit auf die andere Straßenseite getragen. „Wenn es nicht gelingt, den Bestand an Kröten, Fröschen und Molchen zu erhalten, geht eines der wichtigsten Amphibienschutzgebiete im Landkreis verloren.“

Appell an Autofahrer: Rücksicht auf Mensch und Tier an der Straße nehmen – besonders in den Morgen- und Abendstunden

Daher appelliert der BN eindringlich an alle Autofahrer: „Rücksicht zu nehmen.“ Und nicht nur auf die Tiere, sondern auch auf die Helfer am Straßenrand, die zur besseren Sicht mit Leuchtwesten, Lampen und Armblinkern ausgestattet sind. Besonders aufmerksam sollten Autofahrer in regnerischen Abend- und Morgenstunden sein und zu dieser Zeit vorsichtig fahren und die Geschwindigkeitsbeschränkungen einhalten.

Neben Blinklampen, Warnschildern mit Froschsymbol weisen auch örtlich Tempolimits auf die Amphibien-Sammelgebiete im Landkreis hin. „Langsam fahren sollten Autofahrer aber auch ohne Warnhinweise, wenn sie auf Straßen unterwegs sind, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen“, betont der BN.

Landwirte sollen während der Amphibien-Wanderzeit auf Gülleausbringung und Walzen der Wiesen verzichten

Wie der BN weiter berichtet, stellen nicht nur Straßen eine Gefahr für die wandernden Amphibien dar, „sondern auch Gülleausbringung und Striegeln oder Walzen der Wiesen“. Da sich dort die Frösche und Kröten tagsüber verstecken. Der BN bittet daher, alle Landwirte, die Wiesenpflege und Gülleausbringung vor den Amphibienzäunen auf die Zeit nach der Wanderung zu verschieben.

Die wichtigsten betreuten Amphibienwanderstrecken im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind: Gut Meilenberg bei Dorfen, Bergkramerhof, Ascholding, Harmatinger Weiher, Schwaigwall, Haidach, Achmühle, Beuerberg, Sachsenkam, Seestallweiher, Stallauer Weiher, Kochel, Lenggries-Hohenburg, Moosham sowie das Südufer am Walchensee.

Helfer am Walchensee gesucht

Die Amphibien am Walchensee brauchen Hilfe. Dort müssen sie am Südufer vom Wald zu ihrem Laichgewässer die Mautstraße überqueren. Für den östlichen Abschnitt der Mautstraße werden dringend Helfer gesucht. Für die 1,5 Kilometer, beginnend bei Niedernach und einen weiteren Zaunabschnitt, braucht es pro Abend (maximal drei Stunden) drei bis fünf Personen. Gesammelt wird von Ende März bis Anfang Mai an regnerischen Abenden, wenn die Temperatur über sieben Grad Celsius liegt. Beim ersten Einsatz werden die neuen Helfer eingewiesen. Kontakt unter Telefon 08171/26571 oder via E-Mail: bad-toelz@bund-naturschutz.de.

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