Das ist jedoch nicht alles: Der kleine dreieckige Platz erhält außerdem eine Ladestation für E-Bikes, zwei Tölzer Bänke, einen Fahrradabstellplatz und einen Trinkbrunnen. Die drei jetzigen Bäume bleiben erhalten und werden nachts von einer neuen Lampe erhellt.
All das stellte Stadtbaumeister Florian Ernst in der jüngsten Bauausschusssitzung vor und fand dabei breite Zustimmung. Allerdings mussten die elf anwesenden Stadträte auch entscheiden, ob sie auf dem kleinen gepflasterten Platz ein Stadtmodell aus Bronze wollen, das erst noch hergestellt werden muss; oder ob der sogenannte Flößerbrunnen, der sich einige hundert Meter weiter südlich an der Südumgehung befindet, hier eine neue Heimat finden wird. Es gab eine Reihe von Argumenten für beide Optionen, schließlich setzten sich die Befürworter des Modells durch.
Dagegen sprachen sich Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) und seine CSU-Kollegen Anton Mayer, Christine Brandl und Karsten Bauer aus. Gemeinsam war man sich einig, dass der 1984 im Zuge des Baues der Südumgehung geschaffene Bronze-Brunnen in seiner Randlage an der südlichen Brücke nur von wenigen gesehen wird. Seine Versetzung an den Amortplatz würde 26.000 Euro kosten, also in etwa nur ein Drittel des Stadtmodells. Dies war vor allem Mayer wichtig, der dazu anhielt, auf die Kosten zu achten.
Den Kollegen von Grünen, Freien Wählern und der SPD schien jedoch das Stadtmodell besser zu gefallen, da sich damit vor allem Besucher einen schnellen Überblick über Bad Tölz verschaffen könnten. Dies gefiel auch Kurdirektorin Brita Hohenreiter. Sie argumentierte, dass die Tölzer Stadtführerinnen künftig auf ihrem Weg vom Badeteil in die Marktstraße dort Station machen und Tölz anschaulich darstellen könnten.
Nach der Abstimmung gab es noch eine Diskussion über die zu erwartenden Kosten. Sollte nämlich das Modell, das öffentlich ausgeschrieben wird, über 20 Prozent teurer als die geschätzten 70.000 Euro werden, so könne man noch zurücktreten, so Bauamtsleiter Christian Fürstberger. Ansonsten müsste man den Auftrag an den günstigsten Anbieter vergeben. Auch soll geprüft werden, ob es eine Förderung gibt.
Unabhängig davon soll der Platz zeitnah für Radtouristen aufgewertet werden. Das Aufladen von E-Bikes an den neuen Ladestationen wird dabei kostenlos sein. Karl Bock