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Bad Tölz-Wolfratshausen: Jagdkreisverband klärt über Brunftzeit der Tiere auf

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Von: Franca Winkler

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Rehe
Mit der Rehbrunft könnte die Gefahr von Wildunfällen steigen. © Plötz

Landkreis – Auto- und Motorradfahrer sollten mindestens bis Mitte August besonders umsichtig fahren, denn bis dahin befinden sich Rehe in der Brunft.

„Es ist wieder soweit – die Hormone spielen verrückt“, Max Plötz, Sprecher der Jagdkreisgruppe Wolfratshausen. Es liegt in der Luft – die Rehgeiss ist paarungsbereit – aber eben noch nicht ganz.

Der Rehbock spüre, dass die Rehgeiss zunehmend paarungsbereit sei, was für den Bock Stress bedeute: „Einerseits muss er sich lästige Mitbewerber um die Dame seines Herzens vom Hals schaffen, andererseits darf er seine Chance für den richtigen Moment bei ihr nicht verpassen“, erläutert Plötz. „ER treibt SIE, und sie, ganz Dame, lässt ihn zappeln und läuft erst mal weg. Da könnt ja jeder kommen. Nein, da muss sie sich erst ganz sicher sein.“

Oft würde die „Werbung“ um die Geiss tagelang dauern, wobei der Bock ihr nachlaufe – „zuletzt immer im Kreis herum, bis sie stehenbleibt und ihn erhört.“ Für so etwas wie Straßenverkehr, hätten beide keine Augen, gibt der Sprecher an. Auch im Vorfeld, wenn sich die Rehböcke gegenseitig vertreiben, ignorieren sie die Straßen.

Achtung: Liebestolle Rehe in Brunftzeit achten nicht auf Straßenverkehr

Aus diesem Grund sei Vorsicht in der Dämmerung geboten. Gefährlich seien besonders Waldstücke oder Wiesen nach Maisfeldern. Auch habe es den paarungsbereiten Rehen warmes Wetter besonders angetan. „Je heißer die Nacht, desto wilder die Gefühle“, heißt es in der Mitteilung von der Jagdkreisgruppe. Jeder Verkehrsteilnehmer solle daran denken: „wenn ein Reh über die Straße wechselt – es kommt fast immer ein zweites nach.“

Wenn einem im Straßenverkehr ein Reh begegnet, sollte nach Möglichkeit abgeblendet und vorsichtig gebremst werden. Falls es dafür zu spät ist, rät Plötz: „Spur halten und nicht versuchen ins Gelände auszuweichen.“ Nach der Kollision sei es wichtig, sich zu merken in welche Richtung das Reh davon gesprungen ist. „Im Regelfall wird es den Kontakt mit einem Fahrzeug nicht überleben, es hat aber noch so viel Adrenalin im Blut um zu flüchten“, sagt Plötz. Wenn klar ist, wohin das Reh gerannt ist, kann es vom Jäger später leichter gefunden werden.

Jagdkreisverband warnt: Zur Brunftzeit der Rehe besonders besonnen fahren

Auch ist es wichtig, die Unfallstelle mit Warndreieck absichern und die Polizei verständigen. Die Beamten haben die Möglichkeit den zuständigen Revierpächter zu benachrichtigen und den Wildunfallbericht für die Versicherung zu schreiben.

„Einfach weiterfahren um sich die Warterei zu ersparen, ist keine gute Idee“, warnt der Sprecher der Jagdkreisgruppe. Das gelte als Unfallflucht und „zieht eine empfindliche Strafe nach sich – und Geld von der Versicherung gibt’s auch nicht.“ Für alle am Besten sei es: an die Brunftzeit zu denken, Fuß vom Gas und besonnen Fahren.

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