Vorgesehen ist nun: Den Bestellern, also Gemeinden, je nach Gästeaufkommen einen Rabatt auf den regulären Preis der „IsarCard Woche“ zu gewähren. Zudem müssen sie auswählen, wie viele Zonen die Gästekarteninhaber kostenlos nutzen können. „Das müssen die jeweiligen Gemeinderäte entscheiden.“ Details zur Kontrolle und Abrechnung werden im Laufe des Jahres zusammen mit den betroffenen Kommunen und Städten besprochen.
Freuen dürfen sich ab Dezember nun auch die Schüler des Südlandkreises. Jetzt dürfen sie, wie bereits die Schüler aus dem Nordlandkreis das 365-Euro-Ticket im gesamten MVV-Verbundgebiet nutzen. „Das ganze Jahr und nicht nur auf dem Schulweg“, betonte Schmid. „So können sie damit auch ins Fußballstadion oder zum Flughafen fahren.“
Bei den Gesamtkosten von einer halben Million zeigt sich der Freistaat Bayern spendabel – fördert die Summe mit einer Quote von 90 Prozent. Daher entfallen auf den Landkreis einmalig Investitionskosten von 50.000 Euro etwa für Fahrkarten-Entwerter am Bahnsteig. „Damit sind wir gut weggekommen“, bestätigte Schmid.
Dauerhafte Kosten muss der Kreis im Etat ab 2024 für den ÖPNV einplanen – für den er allein zuständig ist. Gerechnet wird mit 240.000 Euro pro Jahr. Die Summe wird sich Schmid zufolge aber bis 2029 verringern, wenn Linien neu vergeben werden. Beim Schienenverkehr greift wieder das Förderprogramm des Freistaates (90 Prozent). Statt der angesetzten 1,3 Millionen Euro im Jahr trägt Bad Tölz-Wolfratshausen die Restkosten von 128.000 Euro. Obendrauf jährliche MVV-Regiekosten (200.000 Euro), die unter anderem die Linien ausschreibt. Niedermaier dazu: „Es ist aber nicht so, dass der MVV uns vorgibt, welche Busse fahren.“ Die Hoheit darüber habe der Kreis.
Am Ende votierte der Kreistag einstimmig für den MVV-Beitritt. Niedermaier: „Wir haben einen Meilenstein der Mobilitätswende auf den Weg gebracht.“ Das letzte Wort wird der Kreistag bei seiner Sitzung am 27. Februar haben – doch die Entscheidung dürfte eindeutig sein.
Bis jetzt haben noch nicht alle Landkreise und kreisfreien Städte den MVV-Beitritt beschlossen. Die Entscheidungen aus Miesbach, Rosenheim und Garmisch-Partenkirchen sollen noch in diesem Jahr gefällt werden, 2024 im Kreis Weilheim-Schongau.