„So wie die Jäger als Hüter der wildwachsenden Pflanzen und der wildlebenden Tiere in Wald, Feld und Flur in ihren Revieren wertvolle ökologische Inseln schaffen, kann jeder auch im kleinsten Garten bestehende Lebensräume erhalten und leicht Neue erschaffen“, erläutert Verbandssprecherin Isabel Koch. Auch noch so kleine Maßnahmen bewahren oder erhöhen gar die Artenvielfalt.
Den besten Artenschutz biete ein Garten, der nicht hundertprozentig auf Ordnung getrimmt wird. Eine gewisse Unordnung im Garten schaffe Lebensräume. Ein naturnaher Garten mit ausgewählten Pflanzenarten ist ein Zuhause für viele verschiedene Tierarten. Diese haben wichtige Aufgaben, indem sie zum Beispiel Pflanzen bestäuben oder im Kampf gegen Schädlinge helfen, so dass keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen müssen. Eine hohe Artenvielfalt in Flora und Fauna sei auch förderlich für das Klima.
Im Herbst und Winter nehme der Überlebenskampf für die Tiere zu - durch Kälte, Nässe und Hunger. „Durch die unterschiedlichsten Überwinterungsstrategien überstehen Pflanzen und Tiere die kalte Jahreszeit zwar seit Menschengedenken, ein schützendes Quartier ist in der kalten Jahreszeit jedoch Gold wert“, sagt Koch.
„Wilde Ecken“ mit Laub und Reisig sowie Totholzhaufen, die bis mindestens im April oder aber am besten gleich über die Jahre belassen werden, bieten Insekten, Igeln, Reptilien und Amphibien Nahrung, Unterschlupf und Winterquartier. Besonders Käfer, Spinnen, Eidechsen und Wildbienen profitieren vom Totholz, aber auch viele Moose und kleine Pilze fühlen sich hier wohl. Mit ein bisschen Kreativität könne ein Totholzhaufen oder eine Steinpyramide attraktiv gestaltet werden, ist sich Koch sicher.
Während natürliche Baumhöhlen und Nistkästen in der warmen Jahreszeit ganz unterschiedlichen Tierarten als Brut- und Geburtsstätte dienen, komme diesen in der kalten Jahreszeit eine große Bedeutung als Überwinterungsort oder Schlafplatz zu. Sie werden von Meisen genutzt, oder aber Bilche wie der Siebenschläfer verschlafen die kalte Jahreszeit bis zum Frühjahr. Dichte Hecken aus Weißdorn, Schlehdorn, Pfaffenhütchen, Holunder, Wildrose und Haselnuss, bieten Tieren Schutz vor jagenden Katzen oder Mardern und im Winter Nahrung durch ihre Früchte.
Nicht jede Wiese sollte mehrmals jährlich gemäht werden. Absterbende Pflanzen und trockene Pflanzenreste bieten Kleingetier ein Überwinterungsquartier. Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich an den verbliebenden Samenständen von Blumen. Weitere Tipps sind auf www.jagd-bayern.de zu finden.