In der Zeit seines Wirkens hat Gulder stets loyal und in vertrauensvoll enger Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft sehr viel bewegt: „Das Unternehmen Lebenshilfe wurde strukturell stabilisiert und umfassend konsolidiert”, betont Angermann. Unter Gulders Projektsteuerung wurden das Schulhaus und weitere neue Einrichtungen und Angebote aufgebaut. Die Liegenschaften bestehender Einrichtungen wurden aufwändig renoviert und modernisiert – teils sogar kernsaniert, wobei auch den verschärften Anforderungen des Brandschutzes entsprochen werden musste.
Währenddessen hat das Unternehmen kräftig expandiert, was sich auch in der um rund 70 Prozent gewachsenen Zahl der Beschäftigten widerspiegelt, die heute in den Einrichtungen der Lebenshilfe rund 600 Menschen mit Behinderung fördern. Wachstum musste für Vorstand und Geschäftsführung jedoch immer auch bezahlbar bleiben: Das schloss deshalb auch eine Verschlankung nicht aus, als man sich etwa schweren Herzens dazu entschloss, den aufgrund einer völlig ungenügenden Finanzausstattung hoch defizitären Betrieb der Frühförderung einzustellen und diese Einrichtung abzugeben.
“Jetzt steht unsere Organisation sehr gut da und ist finanziell gesund, was alles andere als selbstverständlich ist”, betonen Martin Lechner und Bernd Angermann mit Hinweis auf die Probleme, mit denen viele gemeinnützige Träger heute zu kämpfen haben.
Gulder habe es immer verstanden, anstehende Themen und auch die Bilanzen allgemeinverständlich, glaubwürdig und transparent zu erklären und sein unternehmerisches Handeln entsprechend zu kommunizieren, betonen sie. “Auch in der Mitgliederversammlung strahlte er immer eine große Sicherheit aus genoss deshalb auch eine hohe Wertschätzung bei Eltern und Belegschaft.
„Uns ist jetzt ein smarter Übergang wichtig”, betont Lechner im Hinblick auf die bevorstehende Amtsübernahme durch Benno Brehm, der während seiner elfjährigen Zusammenarbeit mit Gulder in seine Aufgaben behutsam hineingewachsen ist und für die Lebenshilfe damit eine berechenbare Größe darstellt. Viel Fingerspitzengefühl habe der 54-jährige gelernte Handwerksmeister und Personalfachkaufmann während der Coronazeit bewiesen.
In dieser schwierigen Phase hielt Brehm die Belegschaft zusammen und schloss Personallücken, so gut das möglich war. Dafür schätzen ihn die Beschäftigten. Ein weiterer wichtiger Aspekt für Lechner und Angermann bei ihrer Personalentscheidung: „Franz Gulder und auch Benno Brehm sind geborene Tölzer, identifizieren sich mit der Lebenshilfe und der Region und genießen hier großes Ansehen.”
Mit ihrer jetzt getroffenen Nachfolgeregelung für die Lebenshilfe-Geschäftsführung wollen Lechner und Angermann das gemeinnützige Unternehmen zukunftsfähig machen. Die beiden Vorstände, die seit 2004 an der Spitze des Vereins stehen, möchten nach 20-jährigen verdienstvollem Wirken bei den nächsten Vorstandswahlen 2024 nicht mehr kandidieren und ihr Ehrenamt in jüngere Hände übergeben. Rainer Bannier