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Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: Brehm übernimmt Lebenshilfe-Geschäftsführung

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 Benno Brehm (l.) übernimmt die Geschäftsführung der Lebenshilfe von Franz Gulder.
Übergabe: Benno Brehm (l.) übernimmt die Geschäftsführung der Lebenshilfe von Franz Gulder. © Rainer Bannier

Landkreis - 16 Jahre lang stand Franz Gulder als Geschäftsführer an der Spitze der Lebenshilfe GmbH, die im Landkreis eine Vielzahl von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen betreibt. Nun übernimmt Benno Brehm die Geschäftsführung.

Gulder sucht jetzt neue freiberufliche Herausforderungen. Der 56-Jährige will der Lebenshilfe jedoch mit seinen Erfahrungen als versierter Projektsteuerer für die in Zukunft noch anstehenden Bau- und Modernisierungsvorhaben weiterhin verbunden bleiben.

Lebenshilfe befand sich 2006 in einer schwierigen Situation

Als der studierte Diplom-Kaufmann im Sommer 2006 als neuer Verwaltungsleiter zur Lebenshilfe geholt wurde, befand sich das Unternehmen gerade in einer sehr schwierigen Situation und stand vor einem Berg von Herausforderungen: Immer mehr Einrichtungen waren in die Verlustzone abgerutscht, ein erstes Turnhallenprojekt der vormaligen Geschäftsführung war planerisch und finanziell völlig aus dem Ruder gelaufen, und auch bei den Eltern und in der Belegschaft war die Verunsicherung groß.

In dieser prekären Situation entschloss sich die Vorstandschaft um Martin Lechner und Bernd Angermann im März 2007 zu einem radikalen Schnitt und übertrug die Geschäftsführung an Franz Gulder. Der hatte sich in den wenigen Monaten seines Wirkens bereits durch fachliche Kompetenz, klar Analyse der Schwachstellen und seine anpackende Art einen Namen gemacht und damit für diese Aufgabe empfehlen können.

Zuvor war Gulder als Finanzexperte für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und große Bauträger tätig gewesen. Genau diese Expertise war für die Lebenshilfe damals Gold wert. „Franz Gulder war ein absoluter Glücksfall für uns”, versichert Lechner.

In der Zeit seines Wirkens hat Gulder stets loyal und in vertrauensvoll enger Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft sehr viel bewegt: „Das Unternehmen Lebenshilfe wurde strukturell stabilisiert und umfassend konsolidiert”, betont Angermann. Unter Gulders Projektsteuerung wurden das Schulhaus und weitere neue Einrichtungen und Angebote aufgebaut. Die Liegenschaften bestehender Einrichtungen wurden aufwändig renoviert und modernisiert – teils sogar kernsaniert, wobei auch den verschärften Anforderungen des Brandschutzes entsprochen werden musste.

Lebenshilfe um rund 70 gewachsen - 600 Menschen mit Behinderung werden betreut

Währenddessen hat das Unternehmen kräftig expandiert, was sich auch in der um rund 70 Prozent gewachsenen Zahl der Beschäftigten widerspiegelt, die heute in den Einrichtungen der Lebenshilfe rund 600 Menschen mit Behinderung fördern. Wachstum musste für Vorstand und Geschäftsführung jedoch immer auch bezahlbar bleiben: Das schloss deshalb auch eine Verschlankung nicht aus, als man sich etwa schweren Herzens dazu entschloss, den aufgrund einer völlig ungenügenden Finanzausstattung hoch defizitären Betrieb der Frühförderung einzustellen und diese Einrichtung abzugeben.

“Jetzt steht unsere Organisation sehr gut da und ist finanziell gesund, was alles andere als selbstverständlich ist”, betonen Martin Lechner und Bernd Angermann mit Hinweis auf die Probleme, mit denen viele gemeinnützige Träger heute zu kämpfen haben.

Gulder habe es immer verstanden, anstehende Themen und auch die Bilanzen allgemeinverständlich, glaubwürdig und transparent zu erklären und sein unternehmerisches Handeln entsprechend zu kommunizieren, betonen sie. “Auch in der Mitgliederversammlung strahlte er immer eine große Sicherheit aus genoss deshalb auch eine hohe Wertschätzung bei Eltern und Belegschaft.

Benno Brehm neuer Lebenshilfe-Geschäftsführer

„Uns ist jetzt ein smarter Übergang wichtig”, betont Lechner im Hinblick auf die bevorstehende Amtsübernahme durch Benno Brehm, der während seiner elfjährigen Zusammenarbeit mit Gulder in seine Aufgaben behutsam hineingewachsen ist und für die Lebenshilfe damit eine berechenbare Größe darstellt. Viel Fingerspitzengefühl habe der 54-jährige gelernte Handwerksmeister und Personalfachkaufmann während der Coronazeit bewiesen.

In dieser schwierigen Phase hielt Brehm die Belegschaft zusammen und schloss Personallücken, so gut das möglich war. Dafür schätzen ihn die Beschäftigten. Ein weiterer wichtiger Aspekt für Lechner und Angermann bei ihrer Personalentscheidung: „Franz Gulder und auch Benno Brehm sind geborene Tölzer, identifizieren sich mit der Lebenshilfe und der Region und genießen hier großes Ansehen.”

Mit ihrer jetzt getroffenen Nachfolgeregelung für die Lebenshilfe-Geschäftsführung wollen Lechner und Angermann das gemeinnützige Unternehmen zukunftsfähig machen. Die beiden Vorstände, die seit 2004 an der Spitze des Vereins stehen, möchten nach 20-jährigen verdienstvollem Wirken bei den nächsten Vorstandswahlen 2024 nicht mehr kandidieren und ihr Ehrenamt in jüngere Hände übergeben. Rainer Bannier

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