Bei 86 Prozent der Beratungsfälle ginge es um Auszubildende, die nur einen Tag in der Woche die Berufsschule besuchen. 14 Prozent kommen aus den Berufsvorbereitungsklassen, also jene die Vollzeit unterrichtet werden.
Vor allem Michael Müller (CSU) war nicht von einer Stundenerhöhung überzeugt. „Die Mehrheit der Schüler ist doch nur einmal pro Woche in der Schule. Sollte da die Sozialisation nicht im Betrieb stattfinden?“, fragte er. Ihm erklärte sich daher die Sinnhaftigkeit der Beratung nicht. Es ginge immerhin um junge Erwachsene. „Müssen die nicht schon im Leben angekommen sein?“, wollte Müller wissen.
Wie Hampel darauf ausführte, „mag das bei der Mehrheit der Schüler sicher der Fall sein“. Manchmal hätten die Schüler aber auch „im Elternhaus tiefergehende Probleme“, betonte Jugendamtsleiter Ulrich Reiner. Oft würden die jungen Leute nicht wissen, an wen sie sich sonst wenden können. Und die Betriebe seien mit solchen Problemen oft überfordert.
Mit zwei Gegenstimmen von Müller und Sabine Lorenz (CSU) erkannte der Ausschuss schließlich den Bedarf für die Stundenerhöhung an. Außerdem wurde das Jugendamt damit beauftragt, einen Antrag für die Stundenerhöhung im Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung zu
stellen.