Die häufigsten Alarmierungen im vergangenen Jahr sind auf 1.166 Technische Hilfeleistungen zurückzuführen. Daneben galt es, 430 größere und kleinere Brände zu löschen und knapp 500 mal rückten die First-Responder aus. Ärgerlich, aber nicht vermeidbar waren zudem 203 Fehl- und Täuschungsalarme.
„Die Einsatzzahlen pendelten sich auf das Niveau der vergangenen Jahre ein“, berichtet Zengerle weiter. In Erinnerung bleiben dabei die Großbrände: So brannten im Juni zwei landwirtschaftliche Stadel in Kochel. Das Feuer zerstörte dabei die Gebäude mitsamt der untergestellten Maschinen völlig – der entstandene Schaden betrug mehrere hunderttausend Euro.
Zwei Monate später entfachte dann ein Blitzeinschlag ein Feuer in einer historische Hütte im Freilichtmuseum Glentleiten. Aber auch der brennende Bauernhof im Münsinger Ortsteil Sonderham im September forderte die dortigen Feuerwehren.
Gefordert waren die Floriansjünger aber auch bei einer großangelegten Suche im April nach einem zehnjährigen Bub in Fall. Wie berichtet, suchten rund 150 Einsatzkräfte zu Land, auf dem Wasser und aus der Luft nach dem vermissten Kind, das zuvor mit seinen Eltern zum Campen an den Sylvensteinsee gefahren war. Erleichterung herrschte nach zwei Stunden, als der sich im Wald verirrte Bub selbständig zu seinen Eltern zurückgekehrt war.
Wie berichtet, richteten einige schwere Gewitter im Sommer mit teils Golfball-großen Hagelkörnern insbesondere im Nordlandkreis hohen Schaden an. Beim ersten heftigen Unwetter im Juni über Wolfratshausen und dem Umland rückte die Feuerwehr zu 110 Einsätzen in einer Nacht aus. Sie mussten umgestürzte Bäume beseitigen und überflutete Keller abpumpen. In Königsdorf schaufelte die Feuerwehr rund 60 Kubikmeter Hagelschutt aus einem Wohnhaus.
Bei den Einsätzen im Jahr 2021 wurden 22.940 ehrenamtliche Stunden geleistet und insgesamt 692 Personen gerettet oder medizinisch versorgt. „Die Jugendlichen sind mit einer Zahl von 250 recht konstant“, lobt Zengerle die Arbeit am Nachwuchs. Nachdem im Jahr 2020 die Ausbildung im Landkreis und in den Feuerwehrschulen aufgrund der Corona-Lage kaum stattgefunden hatten, geht es jetzt langsam wieder aufwärts. „Durch gute Hygienekonzepte konnten wir mit der Atemschutzübungsanlage sowie mit den Landkreis-Lehrgängen wieder starten.“ Es konnten 564 Landkreisausbildungen und 63 Lehrgänge an den Feuerwehrschulen absolviert werden. Zengerls dank geht an, „die gezeigt haben, was man mit Zusammenhalt auch in Pandemie-Zeiten alles schaffen kann“.