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Floßfahrten im Landkreis ausgebucht: Trotz Niedrigwasser gab es täglich Passagierbetrieb

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Von: Daniel Wegscheider

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An der Floßlände werden die Flosse wieder zerlegt.
An der Floßlände werden die Flosse wieder zerlegt und die einzelnen Fichtenstämme für die nächste Fahrt zurücktransportiert. © Daniel Wegscheider

Landkreis – Zwei Jahre konnten die drei Flößerbetriebe im Landkreis nicht in die Isar und Loisach stechen - die Gaudifahrten fielen den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Doch heuer war es wieder so weit.

Nach der langen pandemie-bedingten Pause sind die Betreiber des immaterielles Kulturerbes begeistert von der Saison. Von Mai bis zur traditionellen Eisfahrt im September starteten heuer wieder täglich die Flößerein ihren launigen Passagiertransport von Wolfratshausen aus bis zur Floßlände in München. Michael Angermeier ist mehr als zufrieden: „Es war eine gute Saison“, sagt der Flößermeister aus Arzbach. „Wir haben alle Buchungen der letzten zwei Jahre weg gearbeitet.“

Dies kann auch Flößer Josef Seitner aus Weidach bestätigen, auch bei ihm waren die Fahrten ausgebucht. „Die Leute waren so happy.“ Grund dafür war allerdings auch der heiße Sommer, den Seitner als „Bilderbuch-Floßfahrt“ beschreibt, „weil es so schön war, konnten die Leute neben der Floßfahrt baden gehen“.

Floßfahrten im Landkreis ausgebucht: Anhaltend schönes Wetter freute Gäste wie Flößer

Eine genauso erfolgreiche Bilanz zieht Monika Heidl-Seitner vom Flößereibetrieb Franz Seitner: „Aufgrund der anhaltenden Schönwetterlage war es eine brachiale Saison.“ Die den Mitarbeitern zwar einiges abverlangt habe, „auf der anderen Seite aber auch mehr als entschädigt hat“. Dennoch konnten die zwei verlorenen Jahre finanziell nicht aufgegangen werden. „Dafür hätten wir die Anzahl der Flöße heuer verdreifachen müssen“, sagt sie. Das sieht auch Josef Seitner so: „Um die Unkosten komplett zu decken, braucht es noch eine weitere Saison.“

Während der Saison sind die Flößerein besonders von der Witterung abhängig - so fallen bei Hochwasser die Fahrten aus. Doch 2022 war der Sommer besonders trocken, was auch Gefahren beim Ab- und Anlegen mit sich bringen kann: „Wasserstandsmäßig sind wir am Limit gefahren“, erklärt Heidl-Seitner.

Floßfahrten in 2023: Ab November kann gebucht werden

Zudem mussten Stürer und Förg beim Navigieren im Niedrigwasser besonders auf Kiesbänke achten. Die Passagiere merkten davon nichts. Für sie bedeutete es sogar noch mehr Spaß, da sich die Fahrzeit wegen der fehlenden Fließgeschwindigkeit, um gut eineinhalb Stunden verlängert habe. Übrigens: Unfälle gab es keine.

Bereits ab November laufen die Anmeldungen für die nächste Saison. Die Nachfrage für die kommende Saison ist bei allen dreien wieder groß.

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