Glückliches Ende nach DyStar-Pleite
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Nein, es war kein Aprilscherz, als am vergangenen Donnerstag mit Miguel Grosser sowie Dr. Stephan Laubereau die beiden Insolvenzverwalter von DyStar mitteilten, dass für den Standort Geretsried nun doch ein strategischer Investor gefunden werden konnte: Pulcra Chemicals will das Geretsrieder Werk übernehmen. Damit gibt es für die Chemieproduktion bei DyStar Geretsried nun doch wieder eine Zukunftsperspektive.
Nach Auskunft der beiden Anwälte übernehme der neue Investor das Gelände, Anlagen und Produktionsmittel „und er will bereits im Mai wieder mit der Produktion beginnen“. Damit könne nicht nur der „traditionsreiche Chemiestandort“ erhalten werden, sondern auch ein neues Arbeitsplatzangebot für Geretsried geschaffen werden. Zudem werde durch die Fortführung des Standortes auch vermieden, dass aus dort lagernden Stoffen entsorgungspflichtige Altlasten würden. „Es war ein schwieriger Prozess, unter den gegebenen schwierigen Rahmenbedingungen einen Inves- tor für DyStar Geretsried zu finden“, betonten die Insolvenzverwalter. Nach vielen Rückschlägen habe man jetzt eine Lösung erzielt, „die für alle Beteiligten Vorteile bringt“. Am Standort Geretsried war im Zuge des Insolvenzverfahrens für die deutschen DyStar-Gesellschaften Ende November 2009 die Produktion von Hilfsstoffen für die Textil- und Lederindustrie eingestellt worden. Die damit befassten 206 Mitarbeiter wurden frei gestellt. „Als Hersteller von Prozesschemikalien bedienen wir eine ähnliche Kundenzielgruppe wie bislang DyStar Geretsried“, erklärte Dr. Yusuf Aktalay, Geschäftsführer von Pulcra Chemicals. Deshalb schätze man die in Geretsried vorhandene Technologie und die Kompetenz der Mitarbeiter sehr hoch ein. Mit diesem Produktionsstandort könnten Pulcra-Kunden neue Leistungen angeboten werden. Aktalay weiter: „Das macht es für uns interessant, in Geretsried zu investieren.“ Pulcra Chemicals mit Sitz in Düsseldorf liefert Prozesschemikalien für die Textil-, Faser- und Leder- industrie und ist 2007 aus der ehemaligen Geschäftseinheit Process Chemicals des Henkel/Cognis-Konzerns hervorgegangen. Weltweit beschäftigt Pulcra Chemicals rund 500 Mitarbeiter.