Am Informationszentrum Nagelfluhkette in Immenstadt empfing Thomas Gehring, Vizepräsident des bayerischen Landtags und lokaler Grüner Landtagsabgeordneter, mit dem Geschäftsführer des Naturparks Rolf Eberhardt und Naturpark-Ranger Florian Heinl die Exkursionsgruppe. Eberhardt habe die Arbeit des Naturparks und seine Gründungsgeschichte vorgestellt, teilt ein Sprecher der Grünen mit.
Der Naturpark erstrecke sich über 405 Quadratkilometer, von denen sich etwa 80% in Privatbesitz befinden. 15 Gemeinden aus Deutschland und Österreich sind Mitglied des Naturpark-Träger-Vereins. Insgesamt gibt es 65 Netzwerkpartner. 14 Personen arbeiten auf elf Vollzeitstellen für den Naturpark. Eberhardt betonte, wie wichtig die partnerschaftliche Zusammenarbeit sei und dass der Allgäuer Pragmatismus bei der Umsetzung des Naturparks geholfen habe. Der Naturpark werde zu verschiedenen Anteilen durch die Gemeinden, den Landkreis, das Land Vorarlberg, den Freistaat Bayern, den Bezirk Schwaben sowie durch Projektmittel, Beiträge und Spenden finanziert.
Ziele des Naturparks sind unter anderem der Erhalt der Biodiversität, die Bewältigung der Klimawandelfolgen und das Anstoßen nachhaltiger Entwicklungsprozesse in der Region. Maßnahmen dafür seien zum Beispiel die Wiederherstellung von zerstörten Flächen und das Instandhalten von gut ausgeschilderten Wegen. Eine besonders wichtige Maßnahme sei die Umweltbildung. So könnten die Schulkinder im Naturpark viel über Artenvielfalt und Naturschutz lernen und gemäß dem Motto „Nur was man kennt, kann man schützen“ ihren Beitrag dafür leisten. Zusätzlich zu den Schulprojekten gebe es auch eine Ausbildung für Junior Ranger und Erlebnisprogramme in den Ferien.
Eberhardt erklärte, dass es keine rechtlichen Einschränkungen für die Flächennutzung durch den Naturpark gebe, dafür aber viele Vorteile. Insbesondere ermögliche er Besucherströme zu lenken und die Leute auf das richtige Verhalten in der Natur aufmerksam zu machen. Zahlen von Gebieten ohne Naturpark belegen, dass nicht mehr Leute kommen, nur weil es einen Naturpark gibt.
Nach diesem interessanten Vortrag und einer kurzen Wanderung durch die wunderschöne Landschaft gab es noch eine Brotzeit mit Allgäuer Käse. Anschließend machte sich die Gruppe auf den Heimweg Richtung Bad Tölz mit vielen spannenden Eindrücken und der Vision, auch im Tölzer Land einen Naturpark zu etablieren.