Wolfratshauser Stadtrat bewilligt Zuschuss in Höhe von 7.900 Euro

Wolfratshausen – Einem Zuschussantrag des Vereins Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald stimmte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zu. Das Konzept sieht Hinweisschilder für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger vor.
Im Rahmen der Haushaltsverabschiedung 2019 hatte der Stadtrat dem Verein Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald ursprünglich sogar einen Zuschuss in Höhe von 20.000 Euro für eine Hinweisbeschilderung an der Autobahn A 95 bewilligt. Dieser wurde als Haushaltsausgaberest in das Jahr 2020 übernommen.
Die Autobahndirektion Süd, Entscheidungsträger für die Aufstellung einer Beschilderung entlang der Autobahn, hatte aber eine Beschilderung zum Erinnerungsort abgelehnt, da wichtige Kriterien nicht erfüllt wurden. So müsse es sich um ein Ziel von herausragender touristischer Bedeutung handeln und eine permanente ganzjährige öffentliche Zugänglichkeit mit täglichen Öffnungszeiten gegeben sein. Diese Voraussetzungen konnte das Badehaus, das vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie an drei Tagen geöffnet war und mittlerweile nur noch an Wochenenden Besucher empfängt, nicht erfüllen.
Nachdem der Badehaus-Verein ein neues Konzept für die sachbezogenen Änderung des Zuschusses für eine innerörtliche und überörtliche Hinweisbeschilderung des Badehauses vorlegte, stimmte nun auch der Stadtrat zu. Von den geplanten 29 Schildern wurden einige vom Landratsamt jedoch nicht genehmigt. So stehen nun bereits zwei Schilder an den beiden Auffahrtsrampen in Waldram. Ein weiteres kann an der Einmündung zwischen Faulhalber- und Bettingerstraße von der Stadt aufgestellt werden. Für Fußgänger soll das bestehende Leitsystem mit 18 Schildern erweitert werden, die auf das Badehaus und die jeweilige Entfernung hinweisen. Den Auftrag für die Gestaltung erhielt das Berliner Büro BTE.
Eine Integration in das System der wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr ist laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen) nicht möglich, da es sich um ein bundesweit weitgehend einheitliches System handelt. „Es besteht jedoch die Möglichkeit, einzelne Schilderpfosten mit zusätzlichen Wegweisern zu bestücken“, versicherte Heilinglechner. Die Gesamtkosten für die Beschilderung belaufen sich auf rund 7.900 Euro.
Dr. Patrick Lechner (FDP) stimmten dem Beschluss deshalb als einziger Stadtrat nicht zu. „Wir sollten alle Ausgaben, die keine Pflichtaufgaben betreffen, in unserer Klausurtagung im Juli behandeln“, schlug er vor.
In den Ausstellungsräumen des Erinnerungsortes Badehaus werden vier Zeitschichten berücksichtigt: Beginnend vom nationalsozialistisches Arbeitslager für die nahegelegenen Munitionsfabriken im Wolfratshauser Forst in den Jahren 1939/40 über den KZ-Todesmarsch 1945 und das Camp für jüdische Displaced Persons (DPs) bis hin zur Siedlung für Heimatvertriebene in den 1950er- und 1960er-Jahren erfahren Besucher allerlei Wissenswertes über den Alltag im einstigen Lager Föhrenwald. Peter Herrmann