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Königscard im Tölzer Landkreis: Urlauber-Nachfrage steigt, Gastgeber zögern noch

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Von: Daniel Wegscheider

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Blombergbahn
Die Fahrt mit der Blombergbahn sowie der 1.300 Meter lange Blombergblitz (r.) sind zwei kostenlose Leistungen der Königscard. © Gray

Landkreis – Die Königscard verbindet die kostenfreien touristischen Leistungen der Regionen Allgäu, Tirol und Oberbayern. Nun soll das Angebot ausgebaut werden, denn die Nachfrage für die Königscard steigt.

Im Landkreis gibt es die sogenannte elektronische Gästekarte bereits seit 2019. Mit dieser können Urlauber der teilnehmenden Tölzer Land-Orte auf allen Linien zwischen Landsberg und Bayrischzell sowie zwischen Garmisch-Partenkirchen und Miesbach kostenfrei nutzen.

„Das ist das zentrale Leistungselement der Basiskarte“, erklärte Andreas Wüstefeld, Leiter von Tölzer Land Tourismus, jüngst beim Pressegespräch. Zudem bietet die Basiskarte Vergünstigungen für verschiedene Freizeitangebote.

Doch beim kürzlich stattgefundenen Pressegespräch ging es eigentlich um die seit Mai 2021 zusätzlich eingeführten Königscard. Im Unterschied zur Basis-Gästekarte verknüpft diese überregional insgesamt etwa 200 verschiedene kostenfreie Angebote. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind es bisher 16.

Darunter etwa die Bergbahnen Herzogstand am Walchensee und Blomberg mit jeweils einer kostenfreien Fahrt pro Tag. Ebenso listen sich einige Freibäder und mehrere Museen sowie der Golf Club Isarwinkel und das Eisstadion Bad Tölz auf dem All-Inclusive-Angebot der Königscard.

Königscard: Aktuell nur sieben Unterkünfte im Tölzer Land beteiligt

Allerdings erhalten die Leistungen der Königscard nur Touristen, die bei teilnehmenden Unterkünften gebucht haben. Im Tölzer Land sind es bis jetzt sieben: zwei Hotels in Bad Tölz und in der Jachenau, drei Ferienwohnungen in Benediktbeuern, Bad Tölz und Eurasburg sowie zwei Bauernhöfe (Gaißach und Jachenau).

Laut Wüstefeld generierten die Königscard-Anbieter mit ihren insgesamt 273 Betten bisher über 16.000 Übernachtungen für die Region. „Die Werte lassen Gutes Vermuten für die nächsten Jahre“, bilanzierte er. Die Königscard wird sich etablieren.“ Laut dem Tourismus-Experten warten viele Gastgeber erst einmal ab und prüfen die Stimmungslage. „Viele wollen nicht die ersten sein. Deshalb wird sich das schnell nach oben entwickeln.“

Königscard: Freier Eintritt braucht Umsatz - Aufschlag für Card zahlt Beherbergung.

Während für die Basis-Gästekarte im Landkreis die Kommunen aufkommen, finanzieren das System der Königscard die teilnehmenden Vermieter und Beherbergungsbetriebe. Indem diese pro Gast und Nacht 4,75 Euro einzahlen – der Aufschlag ist normalerweise im Übernachtungspreis inbegriffen.

Grund: Anders als bei der Basis-Gästekarte mit Rabattleistungen, profitiert der Urlauber mit der Königscard vom freien Eintritt. Um diesen zu finanzieren, „muss anhand der Bettenanzahl die Umlage an die jeweiligen Leistungsanbieter fließen“, damit auch weiterhin ihr Umsatz gewährt sei, erklärte Matthias Adam, Geschäftsführer der Königscard GmbH, beim Pressegespräch.

„Win-win-win-Situation“: Gäste, Vermieter und Anbieter profitieren von Königscard

Die Ausschüttung beträgt aktuell 67 Prozent des Gewinns, den sie erhalten hätten, wenn die Touristen der Königscard den vollen Preis des Freizeitangebotes bezahlt hätten.

Für alle Beteiligten ergebe sich dadurch eine „Win-win-win-Situation“, erklärte Adam weiter: Während sich Gäste die zusätzlichen Eintrittspreise im Urlaub sparen, profitieren die teilnehmenden Gastgeber sowie Leistungsanbieter von einer steigenden Nachfrage.

Und die ist laut dem Leiter des Tölzer Land Tourismus, Andreas Wüstefeld, gegeben, da das Angebot der Königscard-Leistungen für das gesamte Gebiet Allgäu, Tirol und Oberbayern gültig ist. Dadurch generiere die Karte Nutzen von außen, da „Gäste auch aus den Nachbarlandkreisen zu uns kommen“. Was insbesondere die Nebensaison deutlich belebe.

Wie Wüstefeld weiter ausführte, verdeutlichte die erste Bilanz zur Königscard, dass 6.318 Nutzungen bei den 16 Leistungsträgern im Tölzer Land stattgefunden hatten – und somit auch die meisten. Gefolgt von den Ammergauer Alpen (21 Prozent), das Blaues Land (15), Allgäu (10) und dem Pfaffenwinkel mit acht Prozent.

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