Ja zum Kooperationsvertrag

Die Stadt Wolfratshausen ist dem „Mittelschulverbund Isar-Loisach“ beigetreten. Ohne Gegenstimme billigte der Stadtrat die Vorlage der Verwaltung, zunächst auf ein Jahr befristet mit der Nachbarstadt Geretsried sowie den Gemeinden Königsdorf und Dietramszell einen gemeinsamen Schulverbund zu bilden.
Vor dem Hintergrund der Hauptschulreform werden in dem Verbund verschiedene Unterrichtsangebote auf die Schulen der beteiligten Gemeinden verteilt. Dem gegenüber steht die Einteilung der Schulsprengel. Heißt: Es bleibt bei dem bisherigen Einzugsbereich der Schulen, worauf vor allem Geretsried großen Wert legt – und das sogar in dem Kooperationsvertrag festschreiben ließ (wir berichteten). Bürgermeisterin Cornelia Irmer erklärte kürzlich, es solle keine Fahrten von Geretsrieder Kindern gegen ihren Willen etwa nach Waldram geben. Wollen etwa alle Schüler in Geretsried bleiben, könnte die Einrichtung eines M-Zuges in Wolfratshausen auf der Kippe stehen. Schulamtsdirektor Norbert Weinhuber kritisierte, dass die ergänzenden Vertragspassagen dazu führen könnten, dass an der Adalbert-Stifter-Hauptschule 29 Jugendliche in einem M-Zug sitzen könnten, in Waldram dagegen bestenfalls zehn, was eine „ungünstige pädagogische Situation“ (Weinhuber) darstelle. Auch in Wolfratshausen wunderte man sich über die Wünsche aus der Nachbarstadt. Dritte Bürgermeisterin Christine Noisser (SPD) meinte zu dem Ansinnen, „das können wir ganz entspannt sehen, sollen sie doch in Geretsried die Klassen mit 29 Schülern vollpfropfen und wir haben mit zehn Schülern die Möglichkeit, Qualitätsunterricht anzubieten“. Und für ihren Fraktionskollegen Renato Wittstadt stellt diese Kooperation eine „gute Chance für unsere Schülerinnen und Schüler dar, die mittlere Reife zu machen“. Denn, ohne Verbund gäbe es keine Mittelschule in Wolfratshausen. Der Stadtrat billigte den Kooperationsvertrag einstimmig.