Die Ausweitung des MVV-Verbundes auf den gesamten Landkreis wurde in den Kreisgremien schon lange diskutiert und vergangenes Jahr mit dem Nahverkehrsplan auf den Weg gebracht. Niedermaier dazu: „Nun haben wir Taten folgen lassen, von denen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger heute, sondern auch in Zukunft profitieren werden.“
Abgebildet wird der MVV-Beitritt unter anderem im Tarifsystem. Die bislang sechs Zonen werden erweitert, im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es dann die Zone 2 bis 9. Eingeschlossen sind sowohl der Bus- als auch der Schienenverkehr. Für Fahrten innerhalb der Gemeindegrenzen gilt der Kurstreckentarif (1,90 Euro), unabhängig von der Anzahl der Bushaltestellen und befahrenen Zonen.
Die Zeit der verschiedenen Tickets ist nun vorbei
„Die Zeit der verschiedenen Tickets ist nun vorbei, die Verbunderweiterung ist die Voraussetzung für die Mobilitätswende“, erklärte Landrat Josef Niedermaier einmal mehr und bedankte sich für das starke Votum des Kreistags sowie für die sehr konstruktive Begleitung und Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern.
Sowohl bei den Erstinvestitionen als auch bei den Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlusten im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) übernimmt der Freistaat den Großteil der Kosten, „diese Chance müssen wir nutzen“, betonte Niedermaier weiter. Beim SPNV etwa werden die angesetzten 1,3 Millionen Euro zu 90 Prozent gefördert, damit bleibt für den Landkreis ein jährlicher Betrag von 128.800 Euro.
Auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter meldete sich zur Entscheidung des Kreistags zu Wort: „Das sind tolle Nachrichten aus Bad Tölz“, betonte er. Vor allem für die Fahrgäste sei es eine „tolle Nachricht“, dass auch der südliche Teil des Landkreises im Dezember dem MVV beitreten werde. „In Zukunft können sie im gesamten Landkreis und darüber hinaus von einheitlichen und meist auch günstigeren Ticketpreisen, abgestimmten Fahrplänen und einheitlichen Fahrgastinformationen profitieren.“ Das erleichtere den Zugang zum ÖPNV ungemein.
Auch die Nachbarlandkreise Miesbach und Rosenheim haben dem MVV-Beitritt bereits zugestimmt. Weilheim-Schongau entscheidet nächstes Jahr darüber.