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Bad Tölz-Wolfratshausen: Über 400.000 Deutsche von Epilepsie betroffen

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Von: Daniel Wegscheider

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Ein Mann liegt auf dem Rücken am Boden.
Der Ärztliche Kreisverband klärt über die Krankheit Epilepsie auf. © Andriy Popov/panthermedia

Landkreis – Am 5. Oktober findet der Tag der Epilepsie statt, Unter dem Motto „Epilepsie – gut beraten?“ soll Betroffenen aufgezeigt werden, wie Epilepsie behandelt werden kann.

Der seit 1996 von der Deutschen Epilepsievereinigung ausgerichtet Tag, findet am Mittwoch, 5. Oktober statt. Ziel ist es auch, die breite Öffentlichkeit über die Erkrankung zu informieren und der Stigmatisierung von Epileptikern entgegenzuwirken.

Epilepsie , im Deutschen auch „Fallsucht“ genannt, ist eine Erkrankung, bei der es zu vorübergehenden Funktionsstörungen des Gehirns kommt. „Nervenzellen feuern plötzlich gleichzeitig Impulse ab und entladen sich elektrisch, was die sogenannten epileptischen Anfälle auslöst.

Manchmal zucken daraufhin bei Betroffenen nur einzelne Muskeln – es kann aber auch der gesamte Körper unkontrolliert krampfen und manche verlieren das Bewusstsein“, erklärt Melanie Daffner, Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes Bad Tölz-Wolfratshausen. Einige Menschen seien in den Stunden nach einem Anfall lediglich erschöpft und schliefen dann sehr viel. Unter Umständen könne es aber auch zu depressiven Beschwerden, Vergesslichkeit, Sprachstörungen oder Lähmungen kommen.

Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes: Melanie Daffner.
Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes: Melanie Daffner. © privat

Ärztlicher Kreisverband: Epilepsie in der Bevölkerung weit verbreitet

Die Epilepsie ist in der Bevölkerung relativ weit verbreitet: „In Deutschland sind über 400.000 Menschen von Epilepsie betroffen. Am höchsten ist das Erkrankungsrisiko im Kindesalter sowie nach dem 60. Lebensjahr“, sagt Daffner. Viele Menschen hätten nur einmal im Leben einen Anfall, andere begleite die Epilepsie Monate, Jahre oder ein ganzes Leben lang.

Doch was ist die Ursache der Erkrankung? Eine Epilepsie kann viele verschiedene Gründe haben. „Etwa Verletzungen oder Entzündungen des Gehirns, Hirntumore, Schlaganfälle, hohes Fieber oder eine Alkoholvergiftung“, erläutert Daffner weiter. In manchen Familien trete Epilepsie über mehrere Generationen hinweg auf. Dies könne ein Hinweis auf eine genetische Veranlagung sein. Oft lasse sich jedoch keine eindeutige Ursache für die Krankheit feststellen.

Ärztlicher Kreisverband klärt über Therapiemöglichkeiten bei Epilepsie auf

Den meisten Epilepsie-Patienten helfe eine medikamentöse Therapie, um ein anfallsfreies Leben zu führen. Betroffene könnten aber mehr tun, um Anfällen vorzubeugen: „Viele Patienten profitieren von ausreichendem Schlaf mit regelmäßigen Einschlafzeiten. Außerdem werden epileptische Anfälle manchmal durch bestimmte Auslöser provoziert. Diese sollten möglichst gemieden werden“, betont Daffner. Ein sogenannter Anfallskalender könne dabei helfen, diese Trigger zu identifizieren. Darin notiere der Patient Tag, Uhrzeit und Art jedes einzelnen Anfalls, zusammen mit den Begleitumständen – etwa Computerarbeit, laute Musik oder Alkoholkonsum.

Zum Thema

Weitere Informationen zum Thema „Epilepsie“ sind auf der Homepage der Deutschen Epilepsievereinigung online auf www.epilepsie-vereinigung.de zu finden.

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