Anders als zum bayernweiten Lehrermangel schaut es im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen noch gut aus: „Die Personallage ist extrem herausfordernd, bisher können wir den Bedarf aber noch decken“, betonte Burkhardt. Den die Zuteilung der Lehrer erfolge anhand der Schülerzahl. Um den pädagogischen Fachkräftemangel abzufedern, wurde die Gesamtanzahl der Klassen von 289 auf 281 verkleinert. Wobei man sich im Rahmen der Vorgaben bewege, erklärte die Schulamtsdirektorin weiter. Mit durchschnittlich 22,3 Schüler pro Klasse an den Grund- und Mittelschulen unterschreite man die vom Ministerium erlaubte Anzahl von 28 deutlich.
Somit könne der Unterricht an allen Schulen im Landkreis uneingeschränkt stattfinden. Das ist laut Burkhardt auch dem Ministerium wichtig, „die im ländlichen Raum alle Schulen erhalten wollen“. Dafür wurde auch einiges getan: Laut Piazolo gibt es mehr Studienplätze fürs Grundschullehramt, Imagekampagnen sowie Umschulungen für Realschul- und Gymnasiallehrer, die an Grund- oder Mittelschulen arbeiten wollen. Aber die Zahl der Referendare gehe zurück, der Markt habe sich verändert, sagte der Kultusminister.
Dies bemerkt auch Burkhard: Was unter anderem daran liegen mag, dass Grund- und Mittelschullehrer weniger verdienen als ihre Kollegen an Realschulen und Gymnasien. Zudem seien die Aufstiegsmöglichkeiten an weiterführenden Schulen finanziell bessergestellt. Im Landkreis könne das Schulamt aus dem Bestand an Lehrkräften, Zuversetzungen und Neuanstellungen das Unterrichtpensum stemmen. Aber ohne Substitutions- und Teamlehrkräfte (Quereinsteigern mit Hochschulabschluss), die schwangere Lehrerinnen vertreten, würde es nicht gehen“, betont Burkhardt. Für Letztere werden für die Region noch dringend Interessenten gesucht.
Was die Corona-Regeln in der Schule betrifft, bleibe der Präsenzunterricht das oberstes Ziel und zu Schuljahresbeginn werde es keine Maskenpflicht und keine verpflichtenden Corona-Tests geben, sagte Piazolo. Schülern wie Lehrern werde nur empfohlen, auf Begegnungsflächen wie Fluren Mund-Nasenschutz zu tragen.
Wer krank sei, solle daheimbleiben. Die Schulleiter sind vom Kultusministerium dazu angehalten, in den ersten zwei Schulwochen insgesamt sechs Schnelltests an jeden Schüler auszugeben. Getestet wird daheim und freiwillig. „Es sieht aus, als würde Präsenzunterricht nicht mehr schnell etwas im Weg stehen, aber wir wären auch für Distanzunterricht erprobt“, ergänzte Schulrätin Ute Hübner. Welche Energiesparmaßnahmen im Schulgebäude durchgeführt werden, wisse man dagegen noch nicht.