Laut LBV reagieren auch Vögel stark auf Böller und Raketen an Silvester. „Sie fliehen in große Höhen von über 1.000 Metern, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück“, betont Nelson. Bedrohlich wird es, wenn sie in panikartig in Schwärmen flüchten, „dabei können sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen“. Aber nicht nur sie, sondern auch andere Wildtiere wie Füchse, Biber und Rehe werden durch den Lärm gestresst.
Auf den bayerischen Gewässern überwintern aktuell viele Vögel aus dem Norden. „Wasservögel reagieren noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht“, erklärt Nelson. Laut Biologin sollten Abstände von mindestens zwei Kilometern zu Schutzgebieten für Wildtiere eingehalten werden.
Auch in der Nähe bekannter Fledermausquartiere dürfe kein Feuerwerk gezündet werden, „da dies die Tiere in ihrem Winterschlaf stören kann“. Aufgrund der Waldbrandgefahr muss auch auf Feuerwerke in Waldnähe verzichtet werden. „Selbst öffentliche Grünanlagen und Gärten sind meist keine geeigneten Orte für das Silvester-Feuerwerk, denn auch hier können sich Schlafplätze von Vögeln, Fledermäusen und anderen Tieren befinden“, sagt Nelson.
Auf das Silvester-Feuerwerk muss aber nicht komplett verzichtet werden. Der LBV schlägt vor, dass Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke organisieren. Nelson: „Die Vögel bedanken sich für die Rücksicht mit freudigem Gezwitscher im neuen Jahr.“