Insgesamt wurden 42 Beobachtungsflüge im vergangenen Jahr wegen drohender Waldbrandgefahr im Auftrag der Bezirksregierung von Oberbayern an die Stützpunkte Eichstätt, Erding, Mühldorf, Königsdorf, Ohlstadt, Pfaffenhofen und Oberpfaffenhofen angeordnet. Dabei hat jeder Stützpunkt sein eigenes Gebiet, das von den dortigen Luftrettungspiloten kontrolliert werde, erklärt Pohn.
Königsdorf fliegt dabei die Route „D“ ab. Diese erstreckt sich im Osten entlang des Starnberger Sees, führt hoch bis zur Landesgrenze von München und im Westen weiter über den Ebersberger Forst sowie den Tegernsee zurück nach Königsdorf. „Damit sind die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und der südliche Landkreis München abgedeckt“, betont Pohn. Für einen Kontrollflug benötigen die Königsdorfer Flieger etwa eineinhalb Stunden. „Je nachdem wie schnell ihr Flugzeug ist.“
Bei den Erkundungsflügen ist auch immer ein staatlicher Luftbeobachter vom Landratsamt mit an Bord. „Sie sind dabei via Digitalfunk mit den Einsatzkräften am Boden verbunden“, berichtet Pohn weiter. Wann Pilot und Beobachter abheben müssen, darüber entscheidet vor allem die Waldbrandgefahrenstufe: die von Stufe 1 (sehr gering) bis Stufe 5 (sehr hoch) gestaffelt ist. Sie gibt unter anderem Auskunft über die Trockenheit am Boden. In den vergangenen Jahren wurden die Königsdorfer Piloten bereits im April erstmals in die Luft geschickt.
Von Oben haben sie dann einen gute und schnelle Möglichkeit, das gesamte Gebiet zu kontrollieren. Allerdings sei nicht jede Rauchsäule gleich alarmierend. So könne ein Traktor bei staubtrockenen Boden schon einmal soviel Staub aufwirbeln, dass es von weitem wie eine Rauchsäule aussehe. Oder es handelt sich laut Pohn um ein sogenanntes Räumfeuer; also wenn ein Landwirt etwa Äste verbrennt. Diese müssen jedoch vorab beim Landratsamt und der Integrierten Leitstelle angemeldet werden. Somit können die Beobachter schnell abklären, ob das Feuer eine Gefahr darstellt. „Zudem schauen wir, ob jemand dabei steht oder nicht“.
Neben den angeordneten Einsätzen der Regierung leisteten die ehrenamtlichen Piloten des SFZ vergangenes Jahr zudem 211 Starts mit mehr als 150 Stunden Flugzeit, bei dem sie unentgeltlich nach möglichen Waldbränden Ausschau hielten.