Nicht in der Gunst des Referees

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EWALD SCHEITTERER, Lenggries - Mit Haken und Ösen wehrte sich die Reserve des Wolfratshauser Landesligisten BCF am vergangenen Mittwochabend in Lenggries gegen die drohende Niederlage. Letztlich mussten sich die Gastgeber nach einer frühen 2:0-Führung mit einem 2:2 (2:1)-Remis zufrieden geben. Freilich hatte der sonst gut leitende Referee Michael Brandl in der Schlussminute den Gästen noch Hilfestellung geleistet: Eine klare Textilbremse von Fabian Pfeiffer an Maxi Schmid im Strafraum wertete der „Pfeifenmann“ als „Zweikampf mit anschließender Schwalbe“ statt mit einem Strafstoß. Es wäre bereits der zweite Elfer der kampfbetonten Partie gewesen, den der quirlige LSC-Angreifer herausgeholt hätte. Nach nur drei Minuten war er das erste Mal im Strafraum gelegt worden. Der Gefoulte trat selbst zur Exekution an und traf zur Lenggrieser Führung. Als dann noch Andreas Riesch per Kopf BCF-Schlussmann Tino Klinkmüller nach dessen zu kurzer Abwehr mit einer wunderschönen Bogenlampe schlecht aussehen ließ (27.), sahen die Gastgeber die drei Zähler bereits in greifbarer Reichweite. Doch dann machte sich die individuelle Klasse der Wolfratshauser bemerkbar, die LSC-Coach Walter Lang bereits bei der Durchsicht des Spielberichts hatte stutzen lassen: „Es ist keine dankbare Aufgabe gegen den BCF zu spielen, wenn deren Erste pausiert. Die haben alles dabei, was Rang und Namen hat.“ So waren die Gäste nicht gut aufgestellt, sondern mit Jakob Taffertshofer, Manuel Pratz und Max Panholzer liefen auch drei Akteure auf, die eindeutig zu den Stammkräften des Landesligateams zählen. So zirkelte Simon Gebhart einen Freistoß ins Netz zum Anschlusstreffer (44.) und Pratz donnerte die Kugel zum Einstand in die Maschen (70.). Im Übrigen nahmen die Nickeligkeiten im zweiten Durchgang erheblich zu. Unrühmliche Höhepunkte dabei waren Gelb-Rot für Christian Taffertshofer (86./wiederholtes Foulspiel) und glatt Rot für BCF-Kapitän Marcel Wollenberg (82.) wegen Nachtretens. Auch wenn Lang mit dem Endresultat „ganz gut leben“ kann, meinte er: „Aber bitter ist es schon, wenn man eine 2:0-Führung weggibt und dann am Schluss einen klaren Elfer nicht bekommt.“