Notunterkunft für Geflüchtete: Turnhalle in Geretsried wird belegt
Landkreis – Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen muss weitere Sporthallen umfunktionieren, um ankommende Asylbewerber unterzubringen.
Die andauernden Zuweisungen bringen den Kreis an die Grenze und vor allem in Bezug auf zur Verfügung stehende Unterkünfte darüber hinaus. In Wolfratshausen ist die städtische Mehrzweckhalle belegt, ab kommender Woche werden Flüchtlinge auch in der Turnhalle der Mittelschule Geretsried untergebracht.
Derzeit leben bereits knapp 2.800 Asylbewerber und Geflüchtete im Landkreis, mehr als während der Flüchtlingskrise 2015/2016. Die nach dem Königsteiner Schlüssel vorgegebene Quote ist dennoch nicht erfüllt, der Landkreis rechnet laut Sprecherin Sabine Schmid mit einer Zuweisung von mehr als 50 Menschen alle zwei Wochen. „Wenn der Zustrom weiter so anhält, kommen wir mit dezentralen Unterkünften nicht mehr weiter“, erklärt Schmid.
Es müssten also große, zentrale Unterkünfte im ganzen Landkreisgebiet vorgehalten werden. Solche – oder die Flächen dafür – zu finden, ist schwierig. Somit bleibt fürs Erste nur, die ankommenden Menschen in Notunterkünften unterzubringen. Also solche dient bereits die Halle in Wolfratshausen. Die Turnhalle der Mittelschule in Geretsried wird laut Schmid in der kommenden Woche in Betrieb genommen.
Weitere Planungen für die Unterbringung der Zuwanderer laufen
Doch das wird vermutlich nicht reichen, wenn der Zustrom anhält. Weitere Planungen laufen. Das Landratsamt hält als nächste Optionen zwei weitere Sporthallen für denkbar: die am Gymnasium Icking und die am Gymnasium in Bad Tölz „sobald die Aufführungen des Großprojekts ,West-Side-Story‘ über die Bühne gegangen sind“, wie Simone Schmid erklärt.
Um zu vermeiden, dass weitere Turnhallen belegt werden müssen und um belegte wieder für den Sport nutzen zu können, müssen andere zentrale Unterkünfte geschaffen werden. Hier ist der Landkreis auch auf die Kommunen angewiesen und bittet, geeignete Objekte und Grundstücke dem Freistaat zu melden. Das Land würde bauen und trägt die Kosten.