„Es war nicht viel los“, sagte Reiner Berchtold am Sonntagnachmittag. Der ehemalige Wolfratshauser Bürgermeister war einer von vielen Wahlhelfern, die ihre Freizeit für den Bürgerentscheid opferten. Dabei galt es insgesamt drei Fragen anzukreuzen. Für den „Bürgerentscheid 1“ gegen die Brunnen-Verschiebung stimmten 88,57 Prozent. Das Ratsbegehren für die Brunnenversetzung und Aufwertung der Innenstadt samt Brunnenversetzung erhielt dagegen nur 16,12 Prozent. In einer weiteren Stichfrage kreuzten 6.034 Bürger und damit 86,02 Prozent die „Beibehaltung des Brunnens am jetzigen Platz“ an.
Damit ist der im April gefällte 15:5-Mehrheitsbeschluss des Stadtrats für die Versetzung des Brunnens aufgehoben. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens befürchteten, dass das Ensemble aus Marienbrunnen, Mariensäule und Partnerschaftsplatanen bei den Baumaßnahmen erheblich beschädigt werden könne. Zudem kritisierten sie die hohen Kosten, die voraussichtlich bei mindestens 220.000 Euro gelegen wären.
Befürworter der Brunnenversetzung erhoffen sich vergeblich eine Aufweitung des Marienplatzes und mehr Platz für Veranstaltungen. Helmut Forster, Stadtrat der Wolfratshauser Liste und Wortführer der Initiative gegen die Brunnenverschiebung, zeigte sich überrascht über die Deutlichkeit des Ergebnisses. „Mit so viel Zustimmung habe ich nicht gerechnet“, gestand er auf Nachfrage.