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88 Prozent der Bürger stimmen gegen die Versetzung des Altstadtensembles

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Von: Peter Herrmann

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Marienbrunnen in Wolfratshausen, links und rechts vom Brunnen ein Baum.
Wird nicht in Richtung Bundesstraße verschoben: der Marienbrunnen in Wolfratshausen. © Peter Herrmann

Wolfratshausen – 14.830 Wahlberechtigte waren am dritten Adventssonntag aufgerufen, über den Verbleib von Marienbrunnen, Mariensäule und Platanen zu entscheiden.

Das Ergebnis des Bürgerenscheids in Wolfratshausen fiel deutlicher als erwartet aus. Insgesamt 7.125 Bürger nahmen an der Befragung teil – das entsprich 48,04 Prozent der Wahlberechtigten. Davon nutzten viele die Möglichkeit der Briefwahl, sodass sich der Andrang in den Wahllokalen in der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg, im Stadtteil Weidach, sowie in der Grund- und Mittelschule in Waldram in Grenzen hielt.

„Es war nicht viel los“, sagte Reiner Berchtold am Sonntagnachmittag. Der ehemalige Wolfratshauser Bürgermeister war einer von vielen Wahlhelfern, die ihre Freizeit für den Bürgerentscheid opferten. Dabei galt es insgesamt drei Fragen anzukreuzen. Für den „Bürgerentscheid 1“ gegen die Brunnen-Verschiebung stimmten 88,57 Prozent. Das Ratsbegehren für die Brunnenversetzung und Aufwertung der Innenstadt samt Brunnenversetzung erhielt dagegen nur 16,12 Prozent. In einer weiteren Stichfrage kreuzten 6.034 Bürger und damit 86,02 Prozent die „Beibehaltung des Brunnens am jetzigen Platz“ an.

Mehrheitsbeschluss des Stadtrats ist aufgehoben

Damit ist der im April gefällte 15:5-Mehrheitsbeschluss des Stadtrats für die Versetzung des Brunnens aufgehoben. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens befürchteten, dass das Ensemble aus Marienbrunnen, Mariensäule und Partnerschaftsplatanen bei den Baumaßnahmen erheblich beschädigt werden könne. Zudem kritisierten sie die hohen Kosten, die voraussichtlich bei mindestens 220.000 Euro gelegen wären.

Befürworter der Brunnenversetzung erhoffen sich vergeblich eine Aufweitung des Marienplatzes und mehr Platz für Veranstaltungen. Helmut Forster, Stadtrat der Wolfratshauser Liste und Wortführer der Initiative gegen die Brunnenverschiebung, zeigte sich überrascht über die Deutlichkeit des Ergebnisses. „Mit so viel Zustimmung habe ich nicht gerechnet“, gestand er auf Nachfrage.

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