Die Ankunft an der Jugendherberge Heringsdorf, dem ältesten Seebad der Insel, beschreibt Habla als kleine Zeitreise: „Durch den schlichten Charme der 1990er-Jahre fühlten wir Abiturienten uns in der Zeit zurück katapultiert.“ Dies empfanden ebenso der Leiter des Geographie-Projektseminars, Cornelius von der Heyden sowie die begleitende Lehrkraft Katharina Schambeck.
Am nächsten Tag brach die Gruppe Richtung Swinemünde auf und überquerte zu Fuß die polnische Grenze – es war eine Premiere für alle Beteiligten. „Historische Architektur, Werbung für billige Zigaretten und insgesamt knapp 19 Kilometer Fußmarsch“, schildert Habla die dortigen Eindrücke der Schüler.
Tags darauf ging es weiter nach Koserow. „Die Ostsee zeigte sich von ihrer stürmischen Seite und die Stimmung während unserer Entdeckungstour ist grau, beinahe kühl, aber gleichzeitig energiegeladen und mystisch.“ Nur die zahlreichen Imbissbuden und Souvenir-Stände wollten da laut Habla nicht so recht ins Bild passen.
Weiter ging es nach Peenemünde. Dort besuchte die Gruppe die ehemalige Heeresversuchsanstalt, in der unter Leitung Wernher von Brauns unter anderem die V2-Rakete entwickelt wurde. „Der Originalzustand der kolossalen Backsteinhallen beeindruckt uns ebenso wie die facettenreiche Ausstellung zur Raumfahrttechnik“, schildert Habla.
Nächster Halt: Stralsund. „Das Rattern der Koffer auf dem unebenen Kopfsteinpflaster hallte noch nach, als wir längst unsere Pension erreicht haben“, berichtet die Abiturientin. Die Schüler freuten sich dabei über die Nähe zur Altstadt: stilvolle Cafés und verwinkelte Innenhöfe hinterließen bei ihnen eine besondere Atmosphäre.
Ganz anders die Stimmung in Prora auf Rügen: Das geplante Nazi-Projekt „Seebad der 20.000“ erstreckt sich dort rund acht Kilometer entlang der Küste. Urlaubsstimmung sei jedoch genau das Gegenteil dessen, „was die serienmäßigen und schmucklosen Gebäude vermitteln“, sagt Habla. Das unbehagliche und beklemmende Gefühl wurde zusätzlich verstärkt durch einsetzenden strömenden Regen.
Durchnässt und ergriffen von der deutschen Vergangenheit reisten die Abiturienten dann zum berühmten Kreidefelsen oberhalb der circa 120 meterhohen Steilküste. „Der weiße Kalkstein strahlte beinahe so hell wie auf Caspar David Friedrichs romantischem Gemälde, der diesen imposanten Eindruck 1818 auf Leinwand festgehalten hat“, sagt Habla.
Der Wind hielt auch auf der Überfahrt nach Hiddensee an. „Die kleine Insel hat Stil und ist trotz ihres ursprünglichen Charakters gleichermaßen lebendig und inspirierend.“ Am letzten Abend der Exkursion hielten die Schüler dann beim Pizza essen inne: Auf ihre gemeinsame Zeit, „beeindruckt von der Magie der Ostsee“, die laut Habla alle in ihren Bann gezogen hat.