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Seniorenarbeit in Bad Tölz-Wolfratshausen: Was gut funktioniert und was nicht

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Von: Daniel Wegscheider

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Gesprächsrunde mit drei Personen
Hermann Lappus vertrat bisher die Interessen der Senioren. © Wegscheider

Landkreis – In der letzten Sitzung des amtierenden Seniorenbeirats blickte Vorsitzender Hermann Lappus noch einmal auf die Arbeit der vergangenen drei Jahre zurück.

Am 22. November wird bei der Delegiertenversammlung im Landratsamt der neue Vorstand des Landkreises gewählt. Der Seniorenbeirat vertritt die Anliegen der Senioren im Landkreis. Dies geschieht etwa durch Anfragen und Stellungnahmen zu seniorenrelevanten Fragen an Behörden und Organisationen. Der Seniorenbeirat wird alle drei Jahre gewählt. Die letzte Wahl fand im Oktober 2019 statt und nun wieder im November.

Zeit für einen Rückblick: Die vergangenen Jahre waren bekanntermaßen durch die Corona-Pandemie geprägt. „Dennoch haben wir es geschafft, einige Sitzungen durchzuführen und Projekte zu bearbeiten“, berichtet Lappus. Eines lag dem amtierenden Seniorenbeiratsvorsitzenden besonders am Herzen, dennoch bisher ohne Erfolg: Das Projekt „Wohnen für Hilfe entwickelt sich leider zum Dauerthema.“

Seniorenarbeit im Landkreis: Projekt „Wohnen für Hilfe“ noch offen

Ein Ergebnis sei offen. Das Prinzip: Ältere Menschen bieten Jüngeren einen Wohnraum an und bekommen als Gegenleistung Unterstützung im Alltag – etwa im Haushalt oder beim Einkaufen. Allerdings ist dafür bis heute nicht die Steuerfrage seitens der Bundesregierung geklärt worden. „Der Gewerkschaftsbund hat dagegen Bedenken erhoben, weil er Konkurrenz zu den Pflegekräften befürchtet“, erklärt Lappus weiter. Ein neuer Anstoß zur Finanzierung könne frühestens 2023 wieder gemacht werden.

Weiter nachhaken will der Seniorenbeirat auch beim Thema Entsorgung von Windeln und Inkontinenzartikel. Diese werden im Landkreis in der grauen Restmülltonne entsorgt. Doch der Platz ist dafür oft nicht ausreichend – ein Problem wie Lappus meint. „Die Abfallwirtschaft in vielen Landkreisen bietet Betroffenen spezielle Müllsäcke an.“

Senioren-Fahrsicherheit des ADFC wird gut angenommen

Die sogenannte Pflegesäcke können dort vergünstigt oder gratis geholt werden. Der Seniorenbeirat trat dafür an Reiner Späth, Leiter der AWU in Quarzbichl, heran. Doch der Verwaltungsrat lehnte laut Lappus die Anfrage der Senioren ab. Begründung: Dies sei keine Sache des abfallwirtschaftlichen Gebührenrechts. Späth verwies darauf, dass die Nutzung der Restmülltonne die bessere Lösung sei.

Erfolgreich läuft dagegen die zusammen mit dem ADFC Bad Tölz-Wolfratshausen durchgeführte Aktion „Senioren-Fahrsicherheitstraining“, die vor zwei Jahren auf dem Sportplatz in Münsing startete. Dabei wurde das sichere Fahren speziell für Pedelecs, Räder mit Elektromotor, angeboten. Das bei älteren Menschen gut angenommene Angebot wird bis heute fortgesetzt. Ebenso die Aktion „Fair Parken“, um Bürger auf die richtige Nutzung von Behinderten-Stellplätzen in der Region aufmerksam zu machen.

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