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Seniorenvertretung: Seminare für bürgerschaftliches Engagement besuchen

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Von: Peter Herrmann

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Wolfratshauser Seniorenvertretung informieren sich über Angebote der Seniorenakademie der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi).
Engagieren sich für ältere Menschen: Die Seniorenvertreter (hinten v. l.) Eva-Maria Rühling, Corina Weixler, Patricia Vogl, Klaus Rollbühler, Dieter Käufer, Sibylle Gruber, Knut Arndt; (vorne v. l.) Ulrike Krischke, Roswitha Beyer, Gertrud Huber, Brigitte Schwanghardt und Gabriele Strauhal. © Peter Herrmann

Wolfratshausen – Seniorenakademie informiert Ehrenamtliche der Wolfratshauser Seniorenvertretung über Angebote.

Angebote der Seniorenakademie der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) stellte Projektleiterin Claudia Müssig jüngst der Wolfratshauser Seniorenvertretung vor.

„Wir wollen ehrenamtlich engagierte Menschen unterstützen und sie stärker miteinander vernetzen“, erklärte Müssig. Die Seminare, die ab März starten, werden aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales finanziert und sind für die Teilnehmer kostenlos. 

Eva-Maria Rühling, Vorsitzende des Nachbarschaftshilfevereins Bürger für Bürger, zeigte sich interessiert. „Viele haben nicht mehr die Zeit, sich zu engagieren, weil sie Geld verdienen müssen“, stellte sie fest. Mit der Zahlung einer angemessenen Aufwandsentschädigung ließen sich ihrer Ansicht nach wahrscheinlich mehr Helfer motivieren. Doch genau dieses Geld fehle vielen Vereinen. „Wie komme ich an die Fördertöpfe?“, fragte sich Rühling. Das Ausfüllen von Formularen und Anträgen sei für Laien oft nicht zu bewerkstelligen. Müssig nahm diese Anregung auf. „Das könnte ein Thema für ein Seminar sein“, versprach sie.

Seniorenmitwirkungsgesetz könnte noch mehr Verwaltungsaufwand mit sich bringen

Kritisch sieht Müssig den Entwurf des im November 2022 vorgestellten Seniorenmitwirkungsgesetzes. Damit will die Bayerische Staatsregierung einen Ausbau altersgerechter Lebensbedingungen und Versorgungsstrukturen forcieren. Doch bedeutet dies nicht noch mehr Bürokratie? „Aktuell haben rund 91 Prozent der bayerischen Gemeinden eine Seniorenvertretung in Form eines Seniorenbeirates und eines Seniorenbeauftragten“, rechnete Müssig vor.

Zudem seien in allen Landkreisen bereits seniorenpolitische Gesamtkonzepte erarbeitet worden. Ein neues Seniorenmitwirkungsgesetz würde laut Dieter Käufer, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Isar-Loisachtal, Verwirrung schaffen und „das bisherige System auf den Kopf stellen“. Die ehemalige SPD-Stadträtin Roswitha Beyer hält ebenfalls nicht viel von den im Gesetzentwurf vorgesehenen überregionalen Vorschriften. „Wem nützt das?“, fragte sie sich. Jede Kommune sei anders und habe individuelle Seniorenkonzepte. Die Formulierungen im Gesetzentwurf seien aber oft „schwammig und unverbindlich“.

Einkaufsmöglichkeiten fehlen im Zentrum

Ulrike Krischke, die die Sitzung der Seniorenvertretung leitete, verwies auf das Anhörungsrecht des Wolfratshauser Gremiums im Stadtrat. Nachbesserungsbedarf gibt es derzeit in der Loisachstadt genug. So prangerte Roswitha Beyer die im Winter nur unzureichend geräumte und für Senioren gefährliche Stadtbushaltestelle vor den Discountern an der Königsdorfer Straße an. Brigitta Schwanghardt vermisst nach wie vor Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeiten in der Altstadt.

Gertrud Huber von den Maltesern bedauerte, dass immer mehr Banken ihre Filialen schließen und durch Automaten ersetzen. „Da sind ältere Menschen oft überfordert“, stellte sie fest.

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