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Sparkasse verleiht Bürgerpreis an Gymnasium, Café und Badehaus

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Von: Daniel Wegscheider

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Preisträger des Sparkassen-Bürgerpreises 2022
Die Preisträger des Sparkassen-Bürgerpreises 2022 für ehrenamtliches Engagement. © Sparkasse

Bad Tölz-Wolfratshausen – Die Ehrenamtspreise der Sparkasse gehen an „Mädchen für Migranten“ vom St. Ursula Gymnasium, das Tölzer Inklusions-Café Miteinand und die „Jungen Badehäusler“ vom Erinnerungsort.

Erstmals hat die Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen wieder den Sparkassen-Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement ausgeschrieben; zuletzt im Jahr 2017. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir den Bürgerpreis wieder ins Leben gerufen haben. Er soll das Engagement der vielen ehrenamtlich Tätigen in unserem Landkreis würdigen und fördern“, sagte Renate Waßmer, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, bei der Preisverleihung im Sparkassen-Center in Bad Tölz vergangenen Donnerstag vor rund 100 geladenen Gästen.

Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Sparkassen-Bürgerpreis stand dieses Jahr unter dem Motto „U21: Wir packen’s an!“ und richtete sich an 14- bis 21-jährige Jugendliche, die im Landkreis ehrenamtlich aktiv sind. „Es sind vor allem auch die jungen Menschen, die unsere Zukunft aktiv gestalten. Ehrenamtliches Engagement ist dafür ein wichtiger Bestandteil und basiert auf gesellschaftlichen Werten, die gemeinsam gelebt und hochgehalten werden müssen“, betonte Waßmer weiter.

Tölzer Dekan Martin Steinbach ergänzte: „Das Ehrenamt spiegelt wider, welche Werte uns Bürgern am Herzen liegen: das sind vor allem soziale Verantwortung, Demokratie, Gesundheit und Kultur. Je mehr Menschen sich in unserem Land engagieren, desto lebendiger die Gesellschaft.“

Die Jury - bestehend aus Landrat Josef Niedermaier, Sandra Kresta, Geschäftsführerin Kreisjugendring. und Waßmer - war sich einig: Jede der 18 Bewerbungen habe überzeugt und sei preiswürdig. Am Ende konnten jedoch nur drei Preisträger stehen, trotzdem wurden alle Teilnehmer zur Verleihung eingeladen.

Erster Ehrenamtspreis der Sparkasse für Projekt „Mädchen für Migranten“

Gewinner des Sparkassen-Bürgerpreises mit einem Preisgeld von 3.000 Euro ist das Integrationsprojekt „Mädchen für Migranten“ am Erzbischöflichen St. Ursula Gymnasium Schloss Hohenburg Lenggries. Das Projekt startete vor zehn Jahren zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Fluchtbiographie an Partnerschulen in der Region, mittlerweile erweitert auch auf Sammelunterkünfte von Geflüchteten.

Rund 15 Schülerinnen zwischen 14 und 18 Jahren helfen Migranten bei den Hausaufgaben und beim Spracherwerb. Darüber hinaus setzen sie sich ein gegen Rassismus und Antisemitismus und fördern die Inklusion von Menschen mit Behinderung.

Der zweite Preis mit 2.000 Euro geht an das Café Miteinand in Bad Tölz. Das Inklusionscafé ist ein soziales Integrationsprojekt mit jungen Menschen mit geistiger Behinderung. Ziel ist, deren Teilhabe in der Gesellschaft zu fördern. Das Café wurde auf Initiative von Tanja Rudolph und Sabine Richter im Jahr 2019 gegründet; der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Bad Tölz stellt die Räume unentgeltlich zur Verfügung.

Auch das Café Miteinand und die „Jungen Badehäusler“ werden ausgezeichnet

Acht Jugendliche mit Handicap zwischen 16 und 18 Jahren helfen im Café Miteinand ehrenamtlich mit. Dafür werden sie am Vormittag vom Schulbetrieb der Lebenshilfe Bad Tölz freigestellt. Sie übernehmen im Café hauswirtschaftliche Arbeiten, wie Kaffee kochen, Brezen mit Butter bestreichen, abspülen, bedienen, kassieren und räumen auf.

Über den dritten Preis mit 1.000 Euro freuten sich die „Jungen Badehäusler“. Das sind sieben Jugendliche, die den Erinnerungsort Badehaus in Waldram mit ihrer ehrenamtlichen unterstützen. Das Museum öffnete im Oktober 2018, macht seitdem Geschichte erlebbar und fördert zivilgesellschaftliche Erinnerungskultur, insbesondere bei der Erziehung zu Demokratie, Toleranz und Antisemitismusprävention.

Aktuelles Projekt ist eine interaktive Landkarte und ein Zeitstrahl des historischen Föhrenwalds. Per Animationen, historischen Bildern und Auszügen aus Zeitzeugeninterviews wird ersichtlich, wie die Siedlung aussah und wie sich das Leben dort abspielte. Die Aufzeichnung von neuen Zeitzeugeninterviews und deren Aufbereitung für die Medienstationen ist ein weiteres wichtiges Projekt.

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