Die Jury - bestehend aus Landrat Josef Niedermaier, Sandra Kresta, Geschäftsführerin Kreisjugendring. und Waßmer - war sich einig: Jede der 18 Bewerbungen habe überzeugt und sei preiswürdig. Am Ende konnten jedoch nur drei Preisträger stehen, trotzdem wurden alle Teilnehmer zur Verleihung eingeladen.
Gewinner des Sparkassen-Bürgerpreises mit einem Preisgeld von 3.000 Euro ist das Integrationsprojekt „Mädchen für Migranten“ am Erzbischöflichen St. Ursula Gymnasium Schloss Hohenburg Lenggries. Das Projekt startete vor zehn Jahren zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Fluchtbiographie an Partnerschulen in der Region, mittlerweile erweitert auch auf Sammelunterkünfte von Geflüchteten.
Rund 15 Schülerinnen zwischen 14 und 18 Jahren helfen Migranten bei den Hausaufgaben und beim Spracherwerb. Darüber hinaus setzen sie sich ein gegen Rassismus und Antisemitismus und fördern die Inklusion von Menschen mit Behinderung.
Der zweite Preis mit 2.000 Euro geht an das Café Miteinand in Bad Tölz. Das Inklusionscafé ist ein soziales Integrationsprojekt mit jungen Menschen mit geistiger Behinderung. Ziel ist, deren Teilhabe in der Gesellschaft zu fördern. Das Café wurde auf Initiative von Tanja Rudolph und Sabine Richter im Jahr 2019 gegründet; der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Bad Tölz stellt die Räume unentgeltlich zur Verfügung.
Acht Jugendliche mit Handicap zwischen 16 und 18 Jahren helfen im Café Miteinand ehrenamtlich mit. Dafür werden sie am Vormittag vom Schulbetrieb der Lebenshilfe Bad Tölz freigestellt. Sie übernehmen im Café hauswirtschaftliche Arbeiten, wie Kaffee kochen, Brezen mit Butter bestreichen, abspülen, bedienen, kassieren und räumen auf.
Über den dritten Preis mit 1.000 Euro freuten sich die „Jungen Badehäusler“. Das sind sieben Jugendliche, die den Erinnerungsort Badehaus in Waldram mit ihrer ehrenamtlichen unterstützen. Das Museum öffnete im Oktober 2018, macht seitdem Geschichte erlebbar und fördert zivilgesellschaftliche Erinnerungskultur, insbesondere bei der Erziehung zu Demokratie, Toleranz und Antisemitismusprävention.
Aktuelles Projekt ist eine interaktive Landkarte und ein Zeitstrahl des historischen Föhrenwalds. Per Animationen, historischen Bildern und Auszügen aus Zeitzeugeninterviews wird ersichtlich, wie die Siedlung aussah und wie sich das Leben dort abspielte. Die Aufzeichnung von neuen Zeitzeugeninterviews und deren Aufbereitung für die Medienstationen ist ein weiteres wichtiges Projekt.