Das Betriebsergebnis vor Bewertung belief sich auf 20,2 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss lag mit 38,5 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau. Der leichte Rückgang resultierte insbesondere aus dem anhaltenden Niedrigzinsniveau, konnte aber durch den gestiegenen Provisionsüberschuss auf 20 Millionen Euro vollständig kompensiert werden.
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht auf 39,5 Millionen Euro. Das bilanzielle Eigenkapital auf 154,5 Millionen Euro und legt eine solide Basis für die zukünftige Geschäftsentwicklung. Der Bilanzgewinn wuchs auf 2,9 Millionen Euro.
Zuwächse im Kundengeschäft konnten sowohl bei den Einlagen als auch Krediten verzeichnet werden. „Aus dem Kreditwachstum resultieren direkt neue Investitionen in die Region. Die Sparkasse erbringt damit eine hohe Wertschöpfung für den Landkreis und die Menschen, die hier leben“, erklärte Christian Spindler, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen.
Das Volumen an Kundenkrediten nahm um 152,1 Millionen Euro auf 2,14 Milliarden Euro zu. Ursächlich hierfür waren eine verstärkte Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten, gewerblichen Finanzierungen sowie rückläufige Förderkredite in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. „Jede zweite Baufinanzierung im Landkreis wurde bei der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen abgeschlossen“, sagte Spindler. Das Kundengeschäftsvolumen betrug vergangenes Jahr 5,19 Milliarden Euro. Und „die Bilanzsumme knackte mit einem Zuwachs um 4,9 Prozent erstmals die Drei-Millarden-Euro-Marke“.
Auch die Zahl der Kunden, die ihre Geldgeschäfte auf digitalem Weg erledigen, stieg weiter an. Das Online-Banking für Privatgirokonten nutzten knapp 41.000 Kunden – 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In die elektronischen Postfächer wurden rund 920.000 Dokumente eingestellt. Auf diese Weise sei es gelungen, rund 13,8 Tonnen Papier einzusparen. Einen kräftigen Zuwachs um 14,2 Prozent gab es auch bei der Nutzung der Sparkassen-App.
„Mit dem weiteren Ausbau unserer digitalen Angebote passen wir unsere Vertriebswege den stark veränderten Kundenbedürfnissen an“, sagte Thorsten Straubinger, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen. Da sich immer mehr Kunden einen digitalen Kanal mit einem persönlichen Ansprechpartner – telefonisch oder per Video-Chat wünschen würden. „Neben unserem wachsenden digitalen Standbein sind wir für unsere Kunden mit unseren Beratungs-Centern, Firmenkunden-Centern, Filialen und Private-Banking auch weiterhin persönlich da“, erklärte Straubinger weiter.
„Wir sind tief betroffen von dem schrecklichen Angriffskrieg in der Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den vom Krieg betroffenen Menschen. Ihnen werden wir helfen, wo wir können“, sagte Waßmer. Deshalb eröffnen Mitarbeiter der Sparkasse ukrainischen Flüchtlingen schnell und unbürokratisch Konten.
Neben eigenen Spenden erfolgten Spendenaufrufe sowie Hilfsgütersammlungen von Mitarbeitern. „Unsere Aufgabe ist auch, unsere Kundinnen und Kunden über zukünftige wirtschaftliche Folgen persönlich und digital zu informieren und ihnen eng zu Seite zu stehen,“ betonte Waßmer weiter.
Die Sparkasse ist bereit, ihr Gebäude an der Lenggrieser Straße in Bad Tölz Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Dazu laufen gerade Gespräche mit dem Landratsamt. Wie berichtet, war das Gebäude ursprünglich für Mitte 2022 für den Abriss vorgesehen, der aufgrund des dringend benötigten Wohnraums verschoben wird. In den 16 Wohnungen werden laut Sparkasse ukrainische Flüchtlinge voraussichtlich ab 1. Mai eine Bleibe finden.