Fernwärme und Strom aus Gelting: „Damit wird im Landkreis ein Meilenstein zur CO₂-Reduktion erreicht werden“, zeigte sich Bezirkstagsabgeordneter Konrad Specker beim Pressetermin am vergangenen Freitag zuversichtlich.
Nach dem Rundgang auf der Geothermie-Baustelle in Gelting besuchte Umweltminister Thorsten Glauber das Geretsrieder Rathaus. Dort erwarteten ihn im kleinen Sitzungsaal Bürgermeister Michael Müller, Rainer Goldstein, Bauabteilungsleiter für Verkehr und Umwelt, Fachbereichsleiter Lukas Gellner, Naturtourismus- Koordinator Günther Loiskandl sowie Rainer Webert und Sebastian Schlenz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF).
Müller und Gellner erklärten dem Staatsminister zunächst die Geschichte Geretsrieds, das sich von einer kleinen Ansiedlung mit Munitionsfabriken zur mittlerweile größten Stadt des Landkreises entwickelte. Der Erhalt der vielen Waldflächen und innerstädtischer Grünanlagen liegt Bürgermeister Michael Müller besonders am Herzen. „Das ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung, der wir uns stellen“, unterstrich der Rathauschef besonders.
Müller bat Glauber darum, auch den Schutz der Isar im Auge zu behalten. Die Wasserenergiegewinnung aus dem Walchenseekraftwerk sei zwar wichtig, dürfte aber nicht das Naturschutzgebiet beeinträchtigen. Glauber verwies auf politische Arbeitsgruppen, die auf die Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit und Naturschutz achten.
Der neue städtische Naturtourismus-Koordinator Günther Loiskandl nahm die Aussagen des Umweltministers erfreut zur Kenntnis. „Geretsried ist das Einfallstor für die Metropolregion München in den Alpenraum“, erklärte er. Dazu gehört der etwa 146 Hektar umfassende Stadtwald. „Wir betreiben einen hohen Aufwand, um dort die Verkehrssicherheit für die Bürger herzustellen“, berichtete Schlenz.
Rainer Webert verwies auf den Erholungswert der Grünflächen. „Die Waldfläche im Eigentum der Stadt soll in der bisherigen Größe erhalten bleiben und nach Möglichkeit durch Ankauf oder Flächentausch vergrößert werden“, berichtete Webert. Bei der Waldpflege gelte es, möglichst viele Mischbaumarten zu erhalten beziehungsweise zu fördern. Darüber hinaus soll unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheitspflicht an Einrichtungen, Wegen und Bebauungsrändern der Biotopbaum- und Totholzanteil im Wald mittelfristig erhöht werden.
Der städtische Fachbereichsleiter Lukas Gellner verwies auf das Label „Stadtgrün Naturnah“, das Geretsried 2021 erworben hat. Damit zeichnet das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt aus. Honoriert werden etwa die Anlage von Blühwiesen im innerstädtischen Bereich. „Demnächst wollen wir auch unsere Baumschutzverordnung aktualisieren“, kündigte Gellner an.
Glauber zeigte sich als aufmerksamer Zuhörer und trug sich am Ende seines Besuchs in das Goldene Buch der Stadt ein. „Die Corona-Pandemie hat auch in Geretsried den Blick auf die Heimat geschärft“, stellte Glauber abschließend fest.