Als weitere Höhepunkte nannte er den historischen Geigerladen, der in einem eigenen Raum zu sehen sein soll, sowie diverse Flößerei-Attraktionen. So soll ein Erker zu einem begehbaren Floß werden. Selbstverständlich gibt es auch Exponate zum Schutzheiligen Nantovinus, dem ein Schrein gewidmet ist.
Den Mitgliedern des Kulturausschusses gefiel der Vorentwurf. „Sehr schön, dass hier alle Sinne angesprochen werden“, lobte Dr. Ulrike Krischke (Bürgervereinigung Wolfratshausen). Sie vermisste lediglich einen Hinweis auf den Waldramer Erinnerungsort Badehaus, in dem vor allem die Zeit der Rüstungsbetriebe und das Schicksal der Überlebenden im Lager Föhrenwald dargestellt wird.
Museumleiterin Annekathrin Schulz entgegnete, dass auch im neuen Museum an das jüdische Leben und die Weltkriegsjahre in Wolfratshausen erinnert werde. Sie freut sich zudem auf einen rund 40 Quadratmeter großen Multifunktionsraum im Erdgeschoss, „Dort können Sonderausstellungen stattfinden“, erklärte sie.
Läuft alles nach Plan, könnte die Museumsräumlichkeiten am Untermarkt 10 im Herbst 2022 eröffnet werden. Die Gesamtkosten liegen bei knapp einer Million Euro. Der Kulturausschuss beauftragte schließlich die Thöner von Wolffersdorff GbR mit der weiteren Ausstellungsgestaltung. Mit der Umsetzung des inhaltlichen Feinkonzepts wurde das Münchner Büro für Museumsberatung beauftragt.
Umstritten war dagegen die Namensgebung. Auf Vorschlag von Fritz Meixner (SPD) entschied sich eine Mehrheit des Stadtrats für Museum Wolfratshausen. Dagegen stimmten Alfred Fraas, Susanne Thomas und Sepp Schwarzenbach (alle CSU) sowie Dr. Patrick Lechner (FDP), der einen Ideenwettbewerb mit Bürgern vorgeschlagen hatte.
Peter Herrmann