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Tölzer Land: Füchse und Co. finden in Siedlungen oftmals leichter Nahrung

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Von: Daniel Wegscheider

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Dachs am Zaun
An Komposthaufen kommen Dachse und andere Wildtiere leichter an Nahrung als im Wald. Foto: © panthermedia/Rusian Olinchuk

Landkreis – Derzeit sind viele Jungtiere der heimischen Raubwildarten auf Nahrungssuche. Wie die Jagdbehörde am Landratsamt mitteilt, kann dies zum Problem werden, wenn sie in besiedelte Gebiete vordringen.

Zum Raubwild gehören unter anderem Fuchs, Marder, Dachs und Iltis. Sie alle haben seit einiger Zeit Nachwuchs, und der geht jetzt selbständig auf Futtersuche. Dabei kann es laut der Jagdbehörde am Landratsamt passieren, dass die Tiere in bewohnte Ortschaften und Siedlungen vordringen – da sie dort relativ einfach auf Komposthaufen oder in draußen aufgestellten Futterschüsseln von Haustieren Nahrung finden.

So lieb die Tiere auch sind – der Lebensraum in bewohnten Bereichen ist für sie nur bedingt geeignet

Franz Steger; Leiter der unteren Jagdbehörde

„Um in der Nähe dieser Nahrungsquellen zu sein, siedeln sie sich gerne in Dachböden von Häusern, in und unter Nebengebäuden an“, berichtet Franz Steger, Leiter der unteren Jagdbehörde. Die Probleme, die dadurch in den bewohnten Bereichen entstehen können, seien vor allem Schäden an Autos, Lärm, Verschmutzung und beschädigte Isolierung auf Dachböden.

Um Konflikte zwischen Mensch und Wildtier zu vermeiden, empfiehlt die Jagdbehörde darauf zu achten, in bewohnten Gebieten offene Futterquellen zu vermeiden. Haustiere sollten nur im Haus gefüttert und Näpfe besonders in der Nacht nicht gefüllt im Garten oder auf der Terrasse aufgestellt werden. Zudem sollten Bürger ihre Essensreste nur über die Biotonne oder in geschlossenen Behältern kompostieren, die für Wildtiere nicht zugänglich sind.

„So lieb die Tiere auch sind – der Lebensraum in bewohnten Bereichen ist für sie nur bedingt geeignet“, betont Steger weiter. „Durch sorgloses Bereitstellen von Futter werden immer mehr Tiere in bewohnte Bereiche gelockt“, was Probleme zwischen Mensch und Tier verstärken könne.

Etwa wenn Mader Autokabel durchbeißen. Hier kann notfalls das Landratsamt kontaktiert werden, um weiterzuhelfen. Grund: „In den bewohnten Bereichen, die sogenannte befriedete Bezirke im Sinne des Jagdrechts sind, ist eine Ausnahme der Jagdbehörde für die aufwändige Jagd, etwa mit der Lebend-Falle, erforderlich“, erklärt Steger.

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