Im neuen Schuljahr machen sich, im Landkreis 8.684 Grundschüler, davon 1.206 Erstklässler, wieder auf den Weg zur Schule. Auf die Schulanfänger kommen viele neue Aufgaben zu. „Für die Abc-Schützen ist der Schulweg eine echte Herausforderung“, berichtet Vorsitzende Ilka Fottner von der regionalen Kreisverkehrswacht.
„Damit der Schulweg sicherer wird, brauchen gerade Erstklässler in den ersten Schulwochen Unterstützung, um sich an den Straßenverkehr zu gewöhnen.“ Damit dabei keine Unfälle passieren, sei die umfassende Vorbereitung und Prävention wichtig.
Eltern sollten mit ihren Kindern den sicheren Schulweg vor dem ersten Schultag üben
Jeder Schulweg sieht anders aus. Eines gilt aber für alle neuen Wege, egal ob diese zu Fuß, per Bus oder mit dem Auto bewältigt werden: „Eltern sollten mit ihren Kindern den sicheren Schulweg vor dem ersten Schultag üben und auch danach viel für die Sicherheit ihrer Kinder tun“, betont Fottner weiter.
Die Kreisverkehrswacht Bad Tölz-Wolfratshausen empfiehlt beim Auswählen des Schulweg, deshalb den Sichersten zu wählen. „Oft lohnt ein kleiner Umweg, wenn dadurch Ampeln oder von Schülerlotsen betreute Wege genutzt werden können“, sagt Fottner.
Bevor das Kind allein zur Schule geht, sollten Eltern und Erziehungsberechtigte insbesondere auf folgende Regeln achten: am Bordstein immer anhalten, Blickkontakt mit dem Fahrzeugführer suchen und auch die Geschwindigkeit der Autos abzuschätzen. Des Weiteren sollten die Kleinen immer rechtzeitig auf den Weg geschickt werden, damit sie diesen in Ruhe bewältigen können.
Kinder, die per Auto zur Schule gefahren werden, sollten ebenso sicher dort hingebracht werden. Fottner sagt dazu: „Parken Sie so, dass Ihr Kind sicher die Schule erreichen kann und keine anderen Kinder gefährdet werden. Der kürzeste Weg zum Schulhaus ist nicht immer der sicherste.“
Die Kreisverkehrswacht-Vorsitzende betont, dass der Schulweg mit dem Fahrrad besonders gefährlich ist: „Hier passieren die meisten Schulwegunfälle.“ Daher gilt: Kind sollten grundsätzlich nicht vor Abschluss der Fahrradprüfung den Schulweg mit dem eigenen Rad zurücklegen. „Lassen Sie Ihr Kind erst mit dem Fahrrad allein in die Schule fahren, wenn es in der vierten Klasse die Fahrradprüfung erfolgreich bestanden hat.“
Der Schulbus ist das sicherste Verkehrsmittel für den Schulweg. „Die gefährlichste Situation ist hier das Überqueren der Fahrbahn vor oder hinter dem Bus“, warnt Fottner. „Hier ereignen sich die schwersten Unfälle.“ Eltern sollten mit ihren Kindern daher das Busfahren üben und sie mit den Regeln vertraut machen.
Auch wenn es sehr dynamisch aussieht, seien sogenannte Kick- und Waveboards keine Transportmittel, die sich für den Schulweg eignen und deshalb tabu. Mit der Geschwindigkeit steige nämlich auch die Unfallgefahr. „Schon ein kleiner Stein oder eine Unebenheit auf dem Gehweg kann die Räder abrupt stoppen“, erklärt Fottner. Die im schlimmsten Fall für das Kind mit schweren Kopfverletzungen enden kann.
Mit Blick auf den nahenden Herbst und Winter müssen die Abc-Schützen auf ihrem Schulweg auch mit früher Dämmerung und Dunkelheit zurechtkommen, die besondere Gefahren bergen. „Mit heller Kleidung, Warnweste und Reflektoren lässt sich die Sichtbarkeit erhöhen und halbiert das Unfallrisiko im Vergleich zu dunkler Kleidung“, betont Fottner, und verspricht: „Wir wollen mit sichtbaren Dreiecken das Unfallrisiko minimieren und geben jeden Erstklässler, am ersten Schultag eine davon.“