1. dasgelbeblatt-de
  2. Lokales
  3. Bad Tölz - Wolfratshausen

Tölzer Land: Über 500 Pflegeplätze werden bis 2040 abgehen

Erstellt:

Von: Viktoria Gray

Kommentare

Kurzzeitpflegeplätze
Die Gruppe der pflegenden Angehörigen wird in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen. (Symbolbild) © Markus Scholz/dpa-tmn

Landkreis – Beunruhigende Zahlen wurden zuletzt im aktuellen Seniorenpolitischen Gesamtkonzept genannt. Demnach werden im Jahr 2040 – 555 Pflegeplätze im Landkreis fehlen. Hinzu kommt der unausgewogene Fehlbedarf bei den Pflegekräften: Laut Konzept liegt der in 18 Jahren bei über 650.

Zuletzt wurde das Seniorenpolitische Gesamtkonzept 2017 fortgeschrieben. „Heuer steht die Neuauflage an“, erklärte Sozialamtsleiter Thomas Bigl jüngst im Kreis-Sozialausschuss. Das Konzept basiere unter anderem auf Bevölkerungsprognosen und auf einer Befragung der über 60-Jährigen und sei der Rahmen für die nächsten fünf Jahre.

„Unsere Bevölkerung wird weiter wachsen. Die Kreispolitik muss jetzt die richtigen Weichen stellen“, betonte Bigl weiter. Positiv betonte er, dass es „weit weniger teuer als beim letzten Mal“ werde. Grund: „Wir sind von der Staatspolitik eingeholt worden.“ So fördere der Freistaat neue stationäre Pflegeplätze, die zuvor noch vom Kreis gefördert werden mussten.

Kernaussage gleich geblieben

Da Christine Bäumler, die mit der Fortschreibung des Konzepts federführend beauftragt ist, krankheitsbedingt ausfiel, erläuterte ihre Kollegin Maria Kistler das Konzept genauer. „Die Kernaussage ist im Prinzip gleich geblieben: Wir werden mehr und wir werden älter“, begann sie. So werde ein Drittel der Bevölkerung im Jahr 2040 über 60 sein.

Außerdem werde die Gruppe der pflegenden Angehörigen kleiner und auch deshalb werden bis 2040 – 555 vollstationäre Pflegeplätze fehlen. Ein Problem ist auch der Fehlbedarf beim Pflegepersonal. Zum jetzigen Zeitpunkt seien schon 106 Stellen unbesetzt, 2040 werden es dann über 650 sein. Deutlich macht dies das Gesamtkonzept. „Es besteht eigentlich Bedarf an allem“, sagte Kistler. Denn auch bei den Kurzzeitpflegeplätzen könnte es besser aussehen.

Mehr ambulante Pflegedienste

Nur in Sachen ambulante Pflegedienste ergab sich eine positive Entwicklung. Von 19 ist die Zahl der Dienste auf 25 gestiegen. Dahinter könnte auch die gezielte Förderung durch den Landkreis stecken.

Weiter voran getrieben werden auch Themen wie Alltagsunterstützung, die Hilfe pflegender Angehöriger sowie Hospiz- und Palliativversorgung. Am Ende wurde die Fortschreibung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes vom Kreistag abgesegnet.

Auch interessant

Kommentare