Wie berichtet, werden Ankommende als erstes auf Corona getestet. Wenn positive Ergebnisse dabei sind, werden diese separiert. Die Behörde bemühe sich dann, die Angekommenen innerhalb von drei bis vier Tagen auf andere Unterkünfte zu verteilen. Das sei vor allem bei Großfamilien nicht ganz einfach. In jedem Fall versuche man aber, den Aufenthalt in der Sporthalle auf maximal eine Woche zu begrenzen.
Insgesamt seien laut Ludwig schon 650 Flüchtlinge (Stand Montag, 21. März) aus der Ukraine im Landkreis angekommen. „Das sind über 300 Zuweisungen pro Woche“, sagte er. Im Vergleich zur damaligen Flüchtlingskrise 2015, wo es nur 50 pro Wochen waren, ein „rapider Anstieg“, wie Ludwig betonte.
Auch Landrat Josef Niedermaier geht davon aus, dass die beiden Szenarien - bei dem ersten werden 500, bei dem zweiten 1.000 Flüchtlinge erwartet - bei weitem übertroffen werden. „Das was wir 2015 erlebt haben, das wird ein Kinderspiel gewesen sein“, sagte der Landrat. Deswegen appellierte er auch nochmals an die Bevölkerung, nachhaltige Hilfen zu schaffen.
„Das Helfen wird jetzt erst losgehen und es ist ein Langstreckenlauf“, sagte auch Tölz‘ Bürgermeister Ingo Mehner. Das Wichtigste sei vorerst die Unterbringung. Aber das es sich dabei nur um „kurzfristige Hilfe“ handle, werde deutlich, wenn man sich den zerstörten Wohnraum in der Ukraine ansehe. „Selbst wenn der Krieg nicht mehr lange dauert, müssen wir davon ausgehen, dass die Probleme im Land lange nachwirken werden“, erklärte Mehner.
Freude zeigte Mehner darüber, dass die Aufnahme der Flüchtlinge in Bad Tölz besonders „herzlich“ geschehe. „Das ist nicht alltäglich“, sagte er. Und auch Niedermaier freute sich über die „mithelfende Stimmung“.
Hilfsangebote können nach wie vor über das Landratsamt per E-Mail an ukrainehilfe@lra-toelz.de eingereicht werden.