„Damit der Minister selbst erlebt, warum hier eine Sanierung dringend nötig ist“, betonte Bachhuber. Es ist eine „Buckel- und Rumpelpiste“. Auch Dietramszell Bürgermeister Josef Hauser (FW) klagte: „Nach Tölz rauf ist Jahrzehnte nichts passiert.“ Er fordert von der Staatsregierung, dass sich wenigstens abschnittweise bald etwas vor Ort verbessert.
Bernreiter versprach auf Drängen der anwesenden Kommunalpolitiker, in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt in Weilheim für die Staatsstraße von Dietramszell nach Bad Tölz einen Ausbauplan zu erarbeiten. Die Kosten für den erforderlichen Vollausbau bezifferte Stefan Scheckinger, der Leiter des Staatlichen Bauamtes, auf rund 1 Millionen Euro pro Kilometer. Aufgrund der Länge der Straße komme da eine Summe zusammen, die man nicht auf einmal investieren könne. Bachhuber dazu: „Wichtig ist, dass wir mit der Sanierung beginnen und uns dann Stück für Stück vorarbeiten.“
Auf dieses Vorgehen einigten sich Bachhuber und Bernreiter auch für die ebenfalls stark sanierungsbedürftige Staatsstraße 2072 von Lenggries in die Jachenau, der zweiten Station des Ministerbesuchs. Zudem stockt dort der Ausbau des insgesamt zwölf kilometerlangen Radwegs zwischen Höfen und Weiden aus Naturschutzgründen und wegen Grundstücksverhandlungen.
In der Jachenau ging es beim Besuch des Verkehrsministers Christian Bernreiter aber auch um den geplanten Lückenschluss des Radwegs neben der Staatsstraße 2072, der zwischen der Schule in der Jachenau und dem Ortsteil Bäcker aus Gründen des Naturschutzes einige Probleme bereitet.
„Wir schauen uns die aktuelle Planung noch einmal sehr genau an, vor allem mit Blick auf die Kosten“, versprach der Verkehrsminister. Außerdem plant Bernreiter ein Abwägungsgespräch mit seinen Kollegen aus dem Umwelt- sowie dem Bauministerium. „Das ist ein sehr positives Signal, weil damit die Chancen steigen, die Durchgängigkeit des Radwegs schon bald zu erreichen und damit auch die Sicherheit für die Schulkinder in der Jachenau zu erhöhen“, betonte Bachhuber.
Landrat Josef Niedermaier und Bachhuber nutzen den Staatsbesuch auch, um Bernreiter um seine Hilfe beim Ausbau der S7 von Wolfratshausen nach Geretsried zu bitten. Seit rund 30 Jahren diskutiere man nun schon über die S7 – ein Termin für den Baubeginn, geschweige einer Realisierung stehe aber noch immer nicht fest, klagte Bachhuber. Er wäre deshalb „sehr dankbar“, wenn Verkehrsminister Bernreiter wenigstens einen verlässlichen Termin für den Abschluss des laufenden Planfeststellungsverfahrens nennen könnte. „Das wäre zumindest ein Licht am Ende des Tunnels“, betonte Bachhuber weiter.
Der Minister versicherte, dass der Freistaat Bayern trotz der anhaltenden Verzögerungen weiter „uneingeschränkt zu seiner finanziellen Beteiligung an dem Projekt steht“. Bernreiter betonte: „Ich gehe davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren bis 2023 abgeschlossen sein wird.“ Dafür verantwortlich sei aber das Eisenbahnbundesamt – „und bei dem hilft auch kein Druck von außen“.