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Waldram: Verein „Isaria“ sammelt seit 100-Jahren Briefmarken

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Von: Peter Herrmann

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Ein Mann zeigt auf eine Briefmarken-Ausstellung
Stolz auf seine von Politikern unterschriebene Briefmarkenreihe: „Isaria“-Vorsitzender Dieter Langnickel. © Peter Herrmann

Waldram – 1922 als Tauschbörse gegründet, sorgte der Verein „Isaria“ in den folgenden Jahrzehnten mit Ausstellungen und Sonderstempel für Aufsehen.

Bei der Jubiläumsschau im katholischen Pfarrheim zeigten die Mitglieder eindrucksvolle Sammlungen. Hauptattraktion sollte der Jubiläumssonderstempel sein. Doch das beauftragte „Event-Team Philatelie der Post“, das den Schriftzug verteilen sollte, war unentschuldigt nicht erschienen. Gut, dass zumindest zweiter Vorsitzer Emanuel Rüff ein paar vorgestempelte Briefumschläge dabei hatte. „Die Absage ist natürlich schade, dennoch hat sich das Kommen für die Besucher gelohnt“, bilanzierte er.

Der 29-jährige kam als Teenager vor 15 Jahren zufällig zu einer Isaria-Ausstellung und wurde dort als junger Briefmarkensammler so freundlich empfangen, dass er sich dem Verein spontan anschloss. „Mein Allgemeinwissen verdanke ich auch Briefmarken: Sie sind ein kulturelles Gedächtnis“, erklärte der Waldramer.

Konrad Adenauer kannte ich persönlich.

„Isaria“-Vorsitzender Dieter Langnickel

Wer sich vom „Isaria-Vorsitzenden“ Dieter Langnickel durch die verschiedenen Motivsammlungen führen ließ, wusste, was Rüff mit seiner Aussage meinte. So stellte der 87-Jährige eine Bilder- und Markenreihe mit Bundespräsidenten und Kanzlern zusammen. „Konrad Adenauer kannte ich persönlich, weil ich als Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes das Palais Schaumburg zu bewachen hatte“, erinnerte er sich. Im Gespräch mit unserer Zeitung würdigte Langnickel die Höflichkeit des CDU-Politikers. „Der zog immer den Hut vor mir, wenn er mich sah“, bemerkte er.

Der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke setzte seinen Schriftzug sogar direkt auf eine von Langnickels Briefmarken. Eher lang gewartet hat der Isaria-Vorsitzende auf ein Autogramm des jetzigen Bundeskanzlers Olaf Scholz. „Das hat über ein halbes Jahr gedauert“, sagte Langnickel.

Die Briefmarken des Isaria-Vereins zeigen Burgen, Raumfahrtmotive bis hin zu Tieren

Auf anderen Tafeln der Ausstellung waren Burgen, Schlösser, Oldtimer, Tiere und Päpste sowie eine Darstellung der Postgeschichte von 1490 bis heute zu sehen. Der Wolfratshauser Klaus Rollbühler präsentierte Briefmarken mit Raumfahrtmotiven. „Das Sammeln macht mir einfach Spaß und bedeutet für mich Entspannung zu meinem beruflichen Alltag“, verriet der Pflegelehrer.

Am Tage der Ausstellung kamen zudem einige Besucher, die den Wert ihrer auf dem Dachboden gefundenen Briefmarken schätzen lassen wollten. Langnickel empfahl ihnen, die Isaria-Vereinsabende an jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Klubraum des katholischen Pfarrheims zu besuchen.

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