Das Ehrenamt beim Weissen Ring ist vielseitig: Neben der klassischen Opferhilfe befassen sich die Freiwilligen in den Ländern etwa auch mit Kriminalprävention, öffentlichen Aktionen vor Ort und lokalen Presseanfragen. In allen Bereichen werden die Ehrenamtlichen von der Weissen Ring Akademie professionell ausgebildet und auf Einsätze vorbereitet. „Klar ist, nicht jeder muss immer alles machen“, erklärt van Hüllen weiter. Darauf achten die Außenstellenleiter. „Wir fragen dann, wer sich für was begeistert.“ Für wen die klassische Opferarbeit zu belastend sei, der könne auch in den anderen Bereichen mitarbeiten und diese auch mitgestalten. „Wir brauchen auf jeden Fall immer Leute, die Lust haben, bei uns mitzuwirken und Opfern eine Stimme zu geben.“
Laut Bundesinnenministerium sind rund 29 Millionen Menschen ehrenamtlich in unterschiedlichen Bereichen tätig. „Weil das Ehrenamt so wichtig ist, ist es in diesem Jahr zu unserem Jahresthema geworden“, sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des Weissen Rings. „Über die vielen Jahre ist es uns gelungen, ein starkes Netz an ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfern aufzubauen.“
Bundesweit besitzt der Weisse Ring fast 400 Außenstellen, um Betroffenen vor Ort helfen zu können. Zudem bietet er das kostenfreie Opfer-Telefon (bundesweite Nummer: 116006) und eine Online-Beratung (www.weisser-ring.de) an.
Biwer dazu: „Gäbe es die ehrenamtlichen Helfer nicht, die zu allen denkbaren Zeiten arbeiten, gäbe es diese Unterstützung für Kriminalitätsopfer nicht und damit auch den Weissen Ring nicht.“