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Tag der Kriminalitätsopfer: Weisser Ring betont freiwilliges Engagement

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Von: Daniel Wegscheider

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Helgard van Hüllen, Außenstellenleiterin Bad Tölz-Wolfratshausen. Portrait mit schwarzem Pullover, bestickt mit roten und weißen Blumen.
Helgard van Hüllen, Außenstellenleiterin Bad Tölz-Wolfratshausen. © Privat

Landkreis - Am 22. März wird in Deutschland an Kriminalitätsopfer erinnert.

Betroffenen hilft die Opferhilfe Weisser Ring mit Ehrenamtlichen, die eine Ausbildung dafür absolviert haben. Hier im Landkreis sind dies zehn Männer und Frauen aus unterschiedlichen Berufen.

Fast 3.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich beim Weissen Ring – Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. In ihrer Freizeit kümmern sie sich um die Belange der Betroffenen: Sie sind für sie da, unterstützen sie bei Terminen bei Polizei oder Gericht und vermitteln Kontakte wie etwa therapeutische Anlaufstellen. Jedes Jahr helfen Ehrenamtliche mit ihrer Arbeit einer fünfstelligen Zahl an Betroffenen. Daher hebt der Weisse Ring in diesem Jahr zum „Tag der Kriminalitätsopfer“ am Mittwoch, 22. März, die Bedeutung des Ehrenamts besonders hervor.

Dank der Ehrenamtlichen kann Opfern eine gute Unterstützung geboten werden

Ohne die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter „wäre die Opferhilfe in dieser Form nicht möglich und der Weisse Ring könnte ohne all diese Menschen nicht existieren“, berichtet Helgard van Hüllen, Außenstellenleiterin des Weissen Rings in Bad Tölz-Wolfratshausen. „Wir sind dankbar, dass wir auch hier im Landkreis motivierte Menschen haben, die tagtäglich engagierte Arbeit leisten und sich mit schweren Themen wie häuslicher Gewalt, Vergewaltigung oder Stalking auseinandersetzen“, betont van Hüllen. Die Kunst sei es, diese oftmals schweren Schicksale nicht zu nah an sich heranzulassen und trotzdem mitfühlend und empathisch zu bleiben.

Das Ehrenamt beim Weissen Ring ist vielseitig: Neben der klassischen Opferhilfe befassen sich die Freiwilligen in den Ländern etwa auch mit Kriminalprävention, öffentlichen Aktionen vor Ort und lokalen Presseanfragen. In allen Bereichen werden die Ehrenamtlichen von der Weissen Ring Akademie professionell ausgebildet und auf Einsätze vorbereitet. „Klar ist, nicht jeder muss immer alles machen“, erklärt van Hüllen weiter. Darauf achten die Außenstellenleiter. „Wir fragen dann, wer sich für was begeistert.“ Für wen die klassische Opferarbeit zu belastend sei, der könne auch in den anderen Bereichen mitarbeiten und diese auch mitgestalten. „Wir brauchen auf jeden Fall immer Leute, die Lust haben, bei uns mitzuwirken und Opfern eine Stimme zu geben.“

Millionen ehrenamtliche engagieren sich für die Opfer

Laut Bundesinnenministerium sind rund 29 Millionen Menschen ehrenamtlich in unterschiedlichen Bereichen tätig. „Weil das Ehrenamt so wichtig ist, ist es in diesem Jahr zu unserem Jahresthema geworden“, sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des Weissen Rings. „Über die vielen Jahre ist es uns gelungen, ein starkes Netz an ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfern aufzubauen.“

Bundesweit besitzt der Weisse Ring fast 400 Außenstellen, um Betroffenen vor Ort helfen zu können. Zudem bietet er das kostenfreie Opfer-Telefon (bundesweite Nummer: 116006) und eine Online-Beratung (www.weisser-ring.de) an.

Biwer dazu: „Gäbe es die ehrenamtlichen Helfer nicht, die zu allen denkbaren Zeiten arbeiten, gäbe es diese Unterstützung für Kriminalitätsopfer nicht und damit auch den Weissen Ring nicht.“

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