„Im nächsten Jahr könnten wir die Millionengrenze erreichen“, hofft Vorsitzender Gerhard Hasreiter. Bei der Jahreshauptversammlung im Sparkassensaal dankte er der Hans-Wolfgang-Tyckza-Stiftung, die zuletzt die Finanzierung eines neuen OP-Turms mit 15.000 Euro unterstützte – weitere 35.000 Euro steuerte der Verein selbst bei.
Mit anderen Beiträgen förderten die Kreisklinik-Gönner die Palliativabteilung, die Schlaganfalleinheit, die Behandlung von Demenzpatienten, das Weaning-Projekt, die Schmerztherapie, die Bauchchirurgie und die Weiterbildungen von Mitarbeitern.
Sorgen bereitete Hasreiter, dass der Standort der Kreisklinik im vergangenen Jahr massiv gefährdet war. „Es waren zu wenig Kreisräte, die sich für die kommunale Kreisklinik einsetzten“, bedauerte der ehemalige Geretsrieder Bürgermeister. Mandatsträgerin Mechthild Felsch wollte diese Kritik nicht unkommentiert lassen und verwies darauf, dass sich das Gremium am Ende doch noch für einen Fortbestand des Krankenhauses aussprach.
„Die Kreisräte haben aber erst reagiert, als der Druck der Öffentlichkeit zu groß wurde“, gab Kassenprüfer Ewald Kailberth zu bedenken. Chefarzt Josef Orthuber prangerte an, dass viele Entscheidungsprozesse und Debatten über Modernisierungsgutachten zunächst geheim gehalten wurden. Das von Landrat Josef Niedermaier bei der Wolfratshauser Bürgerversammlung ausgesprochene Bekenntnis zum Erhalt der Gesundheitseinrichtung reicht Hasreiter nicht.
„Wir wollen sicherstellen, dass die Kreisklinik mit ihrem bisherigen Leistungsspektrum erhalten bleibt“, erklärte er. Hasreiter erinnerte dabei an die Aussagen des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek, der von der Bundesregierung ein besseres System zur Finanzierung der Krankenhäuser gefordert hatte.
Umso höher bewerten Kreisklinik-Geschäftsführer Ingo Kühn und Chefarzt Dr. Michael Trautnitz die finanziellen Zuwendungen der Klinikfreunde. „Sie unterstützten uns in Übermaß“, bedankte sich Kühn. Trautnitz verwies auf die Behandlung von nahezu 600 Patienten, die an Covid-19 erkrankt waren. „Die Kreisklinik steht, wenn es um Leben und Tod geht“, stellte Trautnitz klar.
Zügig gestalteten sich die per Akklamation durchgeführten Wahlen des Vorstands, aus dem Dr. Heli Mendl ausschied. Ihre Nachfolge übernimmt Gerlinde Berchtold. Die Wolfratshauser SPD-Stadträtin engagiert sich bereits als Vorsitzende des AWO-Ortsverbands und Vorstandsmitglied der Alzheimer-Gesellschaft Isar-Loisachtal für gesundheitliche Belange. „Ich will alles dafür tun, dass der Standort der Kreisklinik erhalten bleibt“, versprach sie.