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Sportvereine erhalten für Betreuung nur noch 22 Euro pro Mitglied

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Von: Peter Herrmann

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Alfred Barth, Vereinsvorsitzender TSV Wolfratshausen steht auf dem Sportplatz und lacht in die Kamera. Er trägt ein weiß-grau kariertes Hemd.
Alfred Barth, Vereinsvorsitzender TSV Wolfratshausen. © Peter Herrmann

Wolfratshausen – In seiner jüngsten Sitzung entschied sich der Kulturausschuss für eine Reduzierung des jährlichen Jugendförderbeitrags für Sportvereine.

Ein Beschluss, der den Vorsitzenden des TSV Wolfratshausen Alfred Barth erzürnte. „In der jetzigen Situation ist das skandalös und konträr zu den Beteuerungen der Bundes- und Landespolitik“, kritisiert Barth. In den Jahren 2021 und 2022 würdigte die Stadt den ehrenamtlichen Einsatz von Trainern und Jugendbetreuern noch mit einem Beitrag von 24 Euro pro Mitglied. Dazu zählen Jugendliche, Auszubildende und Studenten im Alter von 18 bis 26 Jahren.

Voraussetzung für diesen Zuschuss war, dass dieses Engagement in Wolfratshauser Einrichtungen stattfand. Als weitere Vorgabe hatte der Sportverein für die städtischen Sporthallen Miet- und Benutzungsentgelte an die Stadt zu entrichten. Dies ändert sich nun, da die Hallen- und Raumnutzungsgebühren aufgrund der Änderung des Umsatzsteuerrechts angepasst werden müssen. „Aus steuerrechtlichen Gründen soll die Jugendförderung zukünftig nicht mehr an die Nutzung der Sporthallen gekoppelt werden“, erklärte Kämmerer Peter Schöfmann im Kulturausschuss.

Jugendförderbeträge für Vereine mit qualifizierten Übungsleitern

Alternativ schlug er vor, dass diejenigen Vereine Jugendförderbeiträge bekommen, die neben Kindern, Jugendlichen und Auszubildenden auch qualifizierte Übungsleiter beschäftigen. Aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel regte Ulrike Krischke (Bürgervereinigung) an, in den kommenden beiden Jahren einen Zuschuss von jeweils 22 Euro zu gewähren und diesen Betrag 2025 und 2026 auf 24 Euro zu erhöhen. Gerlinde Berchtold (SPD) beantragte dagegen, die Förderung vorerst auf die nächsten zwei Jahre zu beschränken. Danach solle je nach Entwicklung der Finanzlage über eine Erhöhung und Reduzierung entschieden werden. Gegen die beantragte Beschränkung auf zwei Jahre stimmten Assunta Tammelleo (Grüne) und Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste).

Fleischer verwies auf die großzügige Jugendförderung in Geretsried und wehrte sich zudem gegen eine Erhöhung der Hallennutzungsgebühren. Am Ende fügte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) dem Beschlussvorschlag drei weitere Voraussetzungen hinzu: Demnach müssen die Vereine in Wolfratshausen ansässig sein und von der Stadt Wolfratshausen und dem Landkreis bereits Zuschüsse erhalten.

Dies passte der Jugendreferentin Jennifer Layton (Grüne) nicht. Sie hatte sich eine Ausnahmeregelung für die in Königsdorf ansässige Taekwondo-Schule Sappl gewünscht. Neben ihr verweigerten Tammelleo und Fleischer die Zustimmung für den Beschluss, der schließlich mit einer 7:3-Mehrheit durchgesetzt wurde. „Dieser Stadtrat hat jegliche Sensibilität zu seinen Bürgern verloren“, zeigte sich Barth in einer Stellungnahme enttäuscht. Peter Herrmann

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