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Holzkirchen: Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit gegen beide Trassen

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Holzkirchen Wahlinformation
Mit deutlicher Mehrheit haben sich die Gegner der Umgehungsstraße durchgesetzt. © Helmut Hacker

Holzkirchen – Beim Bürgerentscheid in Holzkirchen zu möglichen Umfahrungen sind beide Trassen durchgefallen. Das Thema Verkehrsberuhigung ist aber noch nicht durch.


Mit der soliden Wahlbeteiligung von 56,42 Prozent und einem klaren Ergebnis gegen den Bau der beiden möglichen Trassen ergab der Bürgerentscheid in Holzkirchen ein stabiles Stimmungsbild, das Thema einer südlichen Ortsumfahrung nach über zwei Jahrzehnten Diskussionen abzuhaken.

Gegen die Südumfahrung Holzkirchens hatten 59,42 Prozent gestimmt. Die Ablehnung der Umfahrung Großhartpenning und Kurzenberg fiel mit 70,15 Prozent sogar noch deutlicher aus. Die politischen Lager sagten nach der Auszählung am Wahlabend im Rathaus, dass das Thema Verkehrsberuhigung im Marktgemeinderat jetzt aber nicht ad acta gelegt wird.

Grünen-Fraktionssprecher Robert Wiechmann machte aus seiner Erleichterung keinen Hehl: „Natürlich freue ich mich wahnsinnig, dass das Ergebnis letztlich so deutlich ausfiel.“ Wie er sagte, haben die Holzkirchner Grünen mit dem Aktionsbündnis gegen die Umgehung genial zusammengearbeitet, weshalb man sich im Hahnhof in Großhartpenning auch traf, um den Erfolg „im bescheidenen Rahmen“ zu feiern. Dass mit dem Abstimmungsergebnis ein Arbeitsauftrag für den Marktgemeinderat verbunden ist, den innerörtlichen Verkehr zu beruhigen, machten sowohl Wiechmann als auch Bürgermeister Christoph Schmid deutlich.

Straßenbauamt hat zusagt, weitere Planungen einzustellen

Wie der Rathauschef sagte, wird er das Abstimmungsergebnis dem Straßenbauamt Rosenheim mitteilen. Dieses hatte bereits zusagt, bei einer Ablehnung die weiteren Planungen einzustellen. „Vielleicht bekommen wir ja durch die damit geänderten Parameter Rückenwind für Tempo 30 auf der Münchner Straße“, erhofft sich Schmid.

Weiter erinnerte er daran, dass der Gemeinderat unter anderem mit der Schaffung des Rufbusses, einiger Radwege oder der Radschutzstreifen auf der Münchner Straße ja schon in der Vergangenheit nicht nur Däumchen gedreht, sondern im Sinne des Kaulen-Gutachtens etwas für die Verkehrsberuhigung vorwärts gebracht hat. Als Angehöriger der CSU-Fraktion hob er hervor, dass sich diese bewusst herausgehalten habe, weil auf Grund der „nicht wirklich optimalen Trassen“ keine klare Mehrheit bestand. Schmid erhofft sich nun, dass das Ergebnis von Gegnern und Befürwortern akzeptiert wird.

Ob Schmids Wunsch in Erfüllung geht, dass nach dem Bürgerentscheid die Beschwerden über den innerörtlichen Verkehrsdruck zurückgehen, muss die Zukunft zeigen: „Letztlich wird es nur funktionieren, wenn wir alle unser Verhalten ändern und die Bürger bei den Maßnahmen der Gemeinde mitgehen und sie nicht mit dem Finger auf uns zeigen.“

Allerdings bleibe es nach Schmids Worten trotz aller Bemühungen schwierig, den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Helfen könnte es, die Nordumfahrung stärker in das Bewusstsein der Durchreisenden zu rücken. „Heute haben wir die Diskussion um die Umgehung beendet, die der Verkehrsentlastung aber noch lange nicht“, meinte Schmid und sprach schließlich noch einen ausdrücklichen Dank an die Bürger für die hohe Wahlbeteiligung und den Wahlhelfern und der Verwaltung für die gute Vorbereitung und Durchführung der Wahl aus. hac

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