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Miesbach – Ein Verein möchte sich fortan um die vielfältige Geschichte des Landkreises Miesbach kümmern und diese aufarbeiten. Franz-Josef Rigo aus Bad Wiessee sucht Mitstreiter.
Eigentlich wollte sich der „Historische Verein für die Stadt und den Landkreis Miesbach e.V.“ am Freitag, 22. Januar, im Waitzinger Keller aus der Taufe heben. Wie so viele Veranstaltungen musste der Termin aber abgesagt werden. Treibende Kraft hinter dem neuen Verein ist der freie Journalist Franz-Josef Rigo aus Bad Wiessee. Mit dem Verein sollen die Pflege und der Erhalt von Geschichte und Brauchtum auf eine gemeinsame Plattform gestellt werden. Außerdem soll durch Einbindung von Schulen einer Überalterung der Mitglieder vorgebeugt werden.
Wie Rigo in einer Projektskizze zum Vereinszweck schreibt, genießt der Landkreis Miesbach mit seinen 17 Kommunen nicht nur eine immens hohe touristische Strahl- und Anziehungskraft, sondern auch eine große kulturelle Tradition. Kirchen und Klöster, Museen und Denkmäler, bekannte und in Vergessenheit geratene Persönlichkeiten sowie zahlreiche Museums- und Brauchtumsvereine bieten ein breites Spektrum zur Pflege und zum Erhalt eines wertvollen Kulturschatzes. Dies erfolgt aber laut Rigo bisher nur auf kommunaler Ebene. Außerdem gebe es sogar weiße Flecken und schmerzhafte Lücken, weiß der Historiker zu berichten.
Genau dieses wertvolle Archivgut gehört nach Rigos Vorstellung in professionelle Hände gelegt, damit es für die heutige sowie für künftige Generationen konserviert und erschlossen wird: „Wo diese Voraussetzung fehlt, werden selbst die wertvollsten Kulturgüter und Archivalien zur toten Materie.“ Nach Rigos Überzeugung sollte sich genau diese Archivfrage der geplante Historische Verein für die Stadt und den Landkreis Miesbach auf die Spitze seiner Prioritätenliste setzen.
Zugleich soll er sich auf allen Ebenen bemühen, bei der nachwachsenden Generation ein nachhaltiges Interesse an der Historie zu wecken. Da könnten als Beispiel Kooperationen mit Schulen, Universitäten, Parteien, Kirchen oder Vereinen infrage kommen. Außerdem könne der Verein ein tragfähiges Fundament für die Demokratie bilden, um gegen Verschwörungstheorien und Fake-News aller Art rationale und nachprüfbare Argumente zu liefern. Dazu gehöre es auch, sich kritisch mit der NS-Zeit im Landkreis auseinanderzusetzen.
Wie Rigo mitteilte, hatte er bereits im Vorfeld bei einigen Bürgermeistern die Bereitschaft abgefragt, ob sie den Verein unterstützen würden und dazu überwiegend positive Rückmeldungen erhalten. So haben bereits Landrat Olaf von Löwis und Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller zugesagt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. hac