Über 200 Handys gesammelt – aus diesem traurigen Grund

Landkreis/München – Um etwas gegen Kinderarbeit zu unternehmen, hat Kolping ein halbes Jahr lang alte Handys gesammelt. Das Ergebnis ist beeindruckend.
Unter oft schlimmsten Bedingungen werden Metalle und seltene Erden abgebaut, die für unsere Handys so wichtig sind. Das Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern und das Kolpingwerk Diözesanverband München und Freising haben deshalb alte Handys gesammelt, um die wertvollen Materialien zur recyceln.
Die Kolping-Einrichtungen in München haben innerhalb eines halben Jahres 205 Handys und zwei Tablets gesammelt – jeden Tag wurde also im Schnitt mehr als ein Handy abgegeben. Gesammelt wurde im Büro des Kolpingwerkes Diözesanverband München und Freising, in der Adolf-Kolping-Berufsschule, im Kolping-Ausbildungshotel St. Theresia, in der Kolping-Bildungsagentur in München und am Standort der Bildungsagentur in Miesbach.
Die Geräte werden jetzt vom Projektpartner Missio München überprüft und alle verbliebenen Bilder, Nummern und sonstige Daten gelöscht. Wenn die Handys noch funktionieren, werden sie auf Vordermann gebracht und wieder verkauft; wenn sie kaputt sind, werden sie zerlegt und die wertvollen Materialien recycelt.
Der Kongo ist einer der Hauptlieferanten für die seltenen Erden, Erze und Metalle. So schützt beispielsweise Coltan die Handys vor Überhitzung, Kobalt ist unersetzlich für die Akkuherstellung und Gold hat hervorragende Eigenschaften als Leiter. Der Handel mit solchen Rohstoffen unterstützt aber den menschenunwürdigen Rohstoffabbau, die Zerstörung der Natur und die Bürgerkriege in den betroffenen Ländern.
Dass die Rohstoffe wiederverwendet werden, ist deshalb sinnvoll und wichtig. Mit dem erzielten Gewinn unterstützen Kolping und Missio jetzt zum Beispiel Projektpartner beim Bau eines Traumazentrums für Bürgerkriegsflüchtlinge in der Demokratischen Republik Kongo.
Zirka 300 Mitarbeiter des Kolping-Bildungswerks München und Oberbayern begleiten an zwölf Standorten im Großraum München rund 5.000 Jugendliche und Erwachsene pro Jahr in den Bereichen berufliche Orientierung, Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildung. ksl