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Miesbach – Nach vielen Jahren Pause gibt es wieder „Miesbacher Hefte“. Nun ist eine neue Ausgabe erschienen zu einem besonderen Thema.
Die Einladungen zur Vorstellung eines neuen Miesbacher Heftes waren schon vorbereitet, als die Veranstaltung am Gymnasium Miesbach wegen des ersten Lockdowns im März abgesagt werden musste. Präsentiert werden sollte die in gedruckter Form erschienene Seminararbeit der Abiturientin Theresa Kriecherbauer, die sich mit einem Thema der Ortsgeschichte Miesbachs befasste.
Inzwischen gilt wieder ein Lockdown, eine Vorstellungsveranstaltung ist weiter nicht in Sicht. Der neue Band der vor rund einem Jahr wiederbelebten Publikationsreihe ist aber erhältlich – und das Gymnasium freut sich über einen weiteren wertvollen Beitrag zur Heimatkunde, wie in einer Pressemitteilung der Schule deutlich wird.
Auf Basis einer sorgfältigen Recherche in den Beständen des Stadtarchivs Miesbach geht Theresa Kriecherbauer in ihrer Arbeit mit dem Titel „Fremde im Oberland – Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in Miesbach“ der Frage nach, welche Faktoren deren Integration in Miesbach beeinflussten. Gestützt und ergänzt werden ihre Untersuchungen durch die Befragung von vier Zeitzeugen, die von ihren Erfahrungen der Flucht und des Ankommens in Miesbach als Kinder und junge Erwachsene berichten.
„Gerade in den Bereichen der Alltagsgeschichte erweist sich die sogenannte Oral History als wertvoller Beitrag, der die Akten aus den Archiven der Behörden wieder mit Leben erfüllt“, erklärt Geschichtslehrer Nicolas Klöcker, der die Arbeit betreute. Wie er weiter deutlich macht, konkretisiere der Blick auf Einzelschicksale oft schwer erfassbare Zahlen und Statistiken.
Die reich bebilderte 36-seitige Broschüre ist für 6 Euro im Waitzinger Keller sowie im Gymnasium Miesbach zu bekommen. Herausgeber ist das Stadtarchiv Miesbach. Dessen Leiterin Barbara Wank, Schulleiter Rainer Dlugosch und Geschichtslehrer Nicolas Klöcker sind begeistert von der Arbeit und der ansprechenden Gestaltung des neuen Bandes der Miesbacher Hefte. Die Herausgeber hoffen nun auf viele heimatkundlich interessierte Leser, auch wenn bisher noch keine Vorstellungsveranstaltung stattfinden konnte. ft