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9.100 Menschen im Landkreis Miesbach profitieren von 12 Euro Mindestlohn

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Mindestlohn NGG
Ob am Ofen, am Herd oder am Tablett: 12 Euro Stundenlohn müssen her, fordert die NGG. © NGG

Landkreis – Der Mindestlohn soll auf 12 Euro pro Stunde erhöht werden. Die NGG-Region Rosenheim-Oberbayern drängt die Ampel-Regierung zur Eile.

Wer wenig verdient, könnte schon bald erheblich mehr im Portemonnaie haben: Die Ampel-Koalition in Berlin plant einen deutlich höheren gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde – 2,40 Euro mehr als bislang.

Alleine im Landkreis Miesbach würden davon 9.070 Menschen profitieren – das sind 20 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin und beruft sich auf eine Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Danach arbeiten im Landkreis Miesbach derzeit 2.010 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 7.060 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.

„Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter deutlich steigen – insbesondere in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien. Sie arbeiten häufig zu Löhnen, die zum Leben nicht reichen – auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge unterlaufen“, sagt Manuel Halbmeier, Geschäftsführer der NGG-Region Rosenheim-Oberbayern.

Die Gewerkschaft fordert die neue Bundesregierung auf, die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. „Ziel von SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12-Euro-Stundenlohn in den ersten 100 Ampel-Tagen hinzubekommen. Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat“, betont Halbmeier. Die NGG mache sich schon seit Jahren für einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro stark.

Den Mindestlohn zu erhöhen, käme nicht nur Geringverdienern zugute, sondern auch der Wirtschaft: Nach Angaben des Pestel-Instituts würde die Kaufkraft im Landkreis Miesbach um rund 15 Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren. „Wer ohnehin ein eher geringes Einkommen hat, kann meist nichts davon auf die hohe Kante legen. Damit fließt fast jeder Euro, den Mindestlohnbeschäftigte am Monatsende extra haben, in den Konsum. Ein Großteil davon wird vor Ort ausgegeben. Beim Restaurant- oder Kinobesuch – oder, um etwas Neues für den Haushalt anzuschaffen“, sagt Halbmeier. gb

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