Acht von Privatpersonen gespendete Laptops hat der Verein Computersenioren Bad Tölz-Wolfratshausen aufbereitet, um diese anschließend den ukrainischen Schülern und Schülerinnen in Benediktbeuern zu schenken. Die Laptops seien „technisch hochgerüstet und gereinigt“ worden, erklärte Manfred Häusler, eines von derzeit 17 IT-versierten Mitgliedern des Vereins, bei der Übergabe der Computer, die über drei Sprachoptionen verfügen: Ukrainisch, Deutsch, Englisch.
Dankbar zeigte sich Schulleiter Peter Mückstein dafür, dass die Computersenioren mit diesem Angebot auf die Schule zugekommen seien: „Natürlich haben wir sofort ja gesagt.“ Die Laptops dienen dabei nicht allein Lernzwecken, nicht allein der Ausbildung, sondern auch der Kommunikation. Erst vor wenigen Monaten, mit diesem Schuljahr, ging die Brückenklasse in Benediktbeuern für das Loisachtal an den Start. Bereits seit März seien Kinder und Jugendliche aus der Ukraine da, berichtete Mückstein. In der Brückenklasse sind Jugendliche aus den Jahrgangsstufen fünf bis neun vertreten.
„Das ist die pädagogische Herausforderung“, meinte der Schulleiter. Eine Herausforderung, der sich eine dafür eigens eingestellte Lehrkraft 23 Stunden die Woche stellt. Ukrainische Kinder im Grundschulalter seien dagegen in den vorhandenen Klassen integriert, so Mückstein. Die Brückenklasse sei erst einmal auf ein Jahr angelegt. Man müsse die allgemeine Situation abwarten, meinte der Rektor mit Blick auf das Kriegsgeschehen.
Mückstein sprach über sprachliche Herausforderungen im Unterricht, doch nicht allein darüber. Viele Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine hätten mit Traumata zu kämpfen, zerbombte Heimatstädte, Väter und Brüder in der Ukraine, so der Rektor. Nicht ohne Grund sollen die Laptops auch Kommunikationsmittel sein, es ermöglichen, mit der Familie, mit Verwandten, mit Freunden und Klassenkameraden in Kontakt zu bleiben. Da helfe ein aufbereiteter PC „unglaublich“, fand Mückstein und wandte sich zur Klasse: „Ich hoffe, euch hilft’s.“ Was ‚aufbereitet‘ genau bedeutet, erläuterte Häusler.
Man habe etwa neue Akkus eingebaut, damit jedes Gerät mindestens eine Stunde durcharbeiten könne. Man habe alte Speicherelemente ausgetauscht. Und in einem Fall habe man eine Zeile der Tastatur erneuern müssen. Apropos Tastatur. Da die Laptops über ein auf die deutsche Sprache ausgerichtetes Eingabegerät verfügen, hat man auch noch eine Bildschirmtastatur mit den ukrainischen Schriftzeichen auf den Geräten installiert.
Nach Schulschluss müssen die Laptops nicht im Klassenzimmer bleiben, diese dürfen von den Schülerinnen und Schülern mit nach Hause genommen werden. Freilich. Diese seien ja ein Geschenk, sagte Häusler. Ein Geschenk, von dem aber auch die Schule profitieren kann, etwa im Unterricht und auch im Falle einer Rückkehr zum Distanzunterricht. Die Laptops, betonte aber auch Mückstein, „die gehören den Kindern“.