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DORST Technologies – hier entsteht Zukunft

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Hubert H. Löcherer mit einem sog. Interconnect, zentrales Bauteil einer Brennstoffzelle.
Hubert H. Löcherer mit einem sog. Interconnect, zentrales Bauteil einer Brennstoffzelle. © DORST Technologies

Kochel am See – DORST Technologies verändert mit Riesenschritten sein Gesicht vom klassischen Maschinenbauer hin zum Anlagenbauer und Systemlieferanten und hat es dabei durchaus mit zwei Fronten zu tun, einerseits weg vom traditionellen Geschäft der letzten Jahrzehnte und andererseits hin zu ganz neuen Geschäftsfeldern.

Dazu Hubert H. Löcherer, Vorstandsvorsitzender der Dorst-Löcherer-Stiftung – 100 % Gesellschafterin von Dorst Technologies: „Auf der einen Seite haben wir es seit einiger Zeit mit einer gewissen Umsatzdelle zu tun, im Wesentlichen bedingt durch das rückläufige Verbrenner-Geschäft, das unsere Kunden – Zulieferer der Autoindustrie – stark tangiert. Auf der anderen Seite gibt es den spürbaren Fortschritt in Richtung eines immer schnelleren Wachstums in den Bereichen Energie, Umwelt und grüne Technologien, bei denen auf fossile Brennstoffe verzichtet wird. Die Perspektive ist in der Tat vielversprechend für DORST Technologies. Aber es geht ganz klar auch um Neuland und einen hohen Entwicklungsaufwand, also durchaus um Herausforderungen, die erst bewältigt sein wollen.“

Brennstoffzellen, Wasserstoffelektrolyseure, Batteriespeicher, das gesamte Feld neuartiger Elektromotoren mit hohem Bedarf an Seltene-Erden-Dauermagneten, aber auch Produktionssysteme für die Rüstungsbranche oder zur Herstellung von Bauteilen für Kernspinautomaten und vieles mehr, das sind die Themen, mit denen man sich heute bei DORST beschäftigt. Konkret geht es bei diesen Einsatzgebieten immer um hochpräzise Fertigungskomponenten und Bauteile, die pulvermetallurgisch erzeugt werden.

10 Megawatt Stromversorgung eines Produktionsbetriebes mit sog. Energy-Servern, in denen viele tausende einzelne Brennstoffzellen gebündelt sind.
10 Megawatt Stromversorgung eines Produktionsbetriebes mit sog. Energy-Servern, in denen viele tausende einzelne Brennstoffzellen gebündelt sind. © Rich Miller

Spektakuläre Pressensysteme von DORST Technologies

Und da kommen dann insbesondere die spektakulären Pressensysteme von DORST Technologies ins Spiel, die in den Betrieben des Unternehmens in Kochel am See und Bad Kötzting gebaut werden. Hubert H. Löcherer: „Vor wenigen Tagen erhielten wir einen Großauftrag aus China, es geht um spezielle Hochleistungs-Pressen mit einer Presskraft von je 1.600 t zur Herstellung hochpräziser Bauteile für Brennstoffzellen. Diese Bauteile, in Fachkreisen auch Interconnects oder kurz IC’s genannt, kommen zu Millionen in den Batteriestacks von kompletten Brennstoffzellen-Anlagen, sogenannten „Energy-Servern“, zum Einsatz, aber auch in den Wasserstoffelektrolyseuren, in denen im Vergleich zur Brennstoffzelle in einer Art Umkehrreaktion Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird.“ Sowohl bei der Brennstoffzelle wie auch beim Wasserstoff-Elektrolyseur geht es um Nutzung sauberer elektro-chemischer Prozesse statt schmutziger Verbrennung. Und Löcherer weiter: „Einer unserer langjährigen internationalen Entwicklungspartner in diesem Feld ist ein Unternehmen im Silicon Valley in Kalifornien, das heute nach Jahren der Forschung und Entwicklung der Konkurrenz einen guten Schritt voraus ist. In enger Zusammenarbeit mit einem koreanischen Partner, Spezialist für Wasserstofftechnologien, wird dort schon heute intensiv der Weltmarkt bearbeitet. Dabei greifen unsere kalifornischen Freunde auf exklusive Zulieferpartner in Kanada und Taiwan zurück, bei denen unsere speziellen Pressensysteme installiert sind.“ Und Löcherer weiter: „Bei diesen beiden Firmen stehen bis jetzt 12 große DORST Pressensysteme, auf denen mit höchster Präzision die erwähnten IC‘s hergestellt werden. Vier weitere Großpressen, jede im Wert von über 2 Mio. Euro, werden in 2023 folgen. Unser kalifornischer Entwicklungspartner selbst plant ein Umsatzwachstum von heute 1 Milliarde US-Dollar auf 4 – 5 Milliarden US-Dollar bis 2026. Sollte das tatsächlich so kommen, ist auch für DORST ein weiterer interessanter Zuwachs des Großpressengeschäftes in den nächsten 4 – 5 Jahren denkbar. Ein solcher Zuwachs könnte durchaus den Einbruch kompensieren, der mit dem teilweisen Wegfall traditioneller Kunden entstanden ist.“

Der Weltmarkt verändert sich

Und Hubert H. Löcherer weiß zu den Veränderungen am Markt weiter zu berichten: „Generell erwarten viele Unternehmen aus dem Brennstoffzellen- und Wasserstoffsektor ein Hochlaufen des Weltmarktes in den nächsten Jahren. Insbesondere unser kalifornischer Entwicklungspartner sieht sich als „Frontrunner“ beim Bau netzunabhängiger Brennstoffzellen-Kraftwerke.

Aber auch in der Hochtemperatur-Elektrolyse, die bis zu 40 Prozent effektiver sein kann als die alkalische und im Protonen-Austausch basierte Elektrolyse. Hierbei geht es um den günstigsten Preis für grünen Wasserstoff wie auch die Effektivität in der Nutzung von Strom in der Elektrolyse. Unsere Freunde in Kalifornien setzen insbesondere auch auf ganz neue Märkte, wie den Einsatz der Brennstoffzellen-Technologie bei Schiffen verschiedener Art – vom Kreuzfahrtschiff bis zum Massengutfrachter. Das könnte ein gigantischer Markt werden, da Schiffe zunehmend dekarbonisiert werden müssen, weil es immer strengere Vorschriften gibt.“ Laut Löcherer ist es ein absolutes Muss, in diesem Geschäft mit neuen Technologien mitzumischen und speziell das Feld der grünen Technologien mehr und mehr in den Vordergrund zu stellen.

Weiterentwicklung bei DORST Technologies

Noch stehen Jahre des strategischen und technisch/technologischen Umbruches bei DORST Technologies bevor, und Hubert Löcherer sagt ganz deutlich: Eine neue Wachstumsphase hängt sicher auch von der Dynamik ab, mit der sich neue Technologien weiterentwickeln und implementieren lassen, aber auch davon, welche Art von Wettbewerb sich in diesem Geschäft entwickeln wird. Nicht zuletzt hängt es aber auch davon ab, wie DORST Technologies als Unternehmen mit den Herausforderungen dieser neuen Zeit zurechtkommt. Hubert H. Löcherer: „Wir sind gut aufgestellt, wir haben Mut und wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich voll mit der Weiterentwicklung des Unternehmens in Richtung neue Märkte und neue Produkte identifizieren.“

Mehr Informationen unter: www.dorst-technologies.com

Kontakt

DORST Technologies
Telefon: +49 8851 188-0
Mittenwalder Str. 61 | 82431 Kochel am See

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