Ein Tisch für Penzberg

Seit fast einem Jahr gibt es das MAIDA neben der Moschee. Seinen Namen hat das Café und Restaurant im islamischen Gemeindezentrum nicht von ungefähr. MAIDA bedeutet so viel wie „Tisch“ und bittet alle Penzberger und Ausflügler ungeachtet ihrer Konfession „zu Tisch“. Neben Kaffeespezialitäten und verschiedenen Kuchen sowie Gebäck bietet das MAIDA eine kleine, aber feine Speisekarte. Demnächst soll das Café-Restaurant von einem weiteren Koch unterstützt werden.
Als das MAIDA im März vergangenen Jahres im islamischen Gemeindezentrum eröffnete, waren nicht wenige Menschen überrascht und erwartungsvoll. Manche hielten es für ein nichtöffentliches gastronomisches Angebot. „Weit gefehlt“, sagt Bayram Yerli. Seit fast einem Jahr nun steht der 52-Jährige vor und hinter der Theke. Gemeinsam mit der gleichaltrigen Hatice Ayvaz betreibt er nicht nur das MAIDA, sondern er war es, der es ins Leben rief und Ayvaz als Partnerin ins Boot holte.
„Als ich 2020 arbeitslos wurde, bedeutete die Leitung des Cafés einen beruflichen Neuanfang für mich“, so Yerli. Die Gelegenheit, die Räumlichkeiten zu pachten, bot sich für den Vorsitzenden der islamischen Gemeinde im Zuge der Bauarbeiten auf dem Gelände. Das Grundstück, auf dem vorher eine Dönerbude und die Ausstellungshalle eines ehemaligen Autohauses stand, hatte die Gemeinde 2006 gekauft. Zehn Jahre später begannen die Bauarbeiten.
Uns ist wichtig, dass es ein öffentliches Café ist, in dem sich Menschen egal welcher Herkunft und Kultur wohlfühlen sollen
Beiden sind Offenheit und Toleranz wichtige Maximen. Und doch ist neben der vorwiegend türkisch ausgerichteten Küche eines entscheidend anders als in anderen Lokalen: „Wir schenken kein Alkohol aus“, ist Ayvaz wichtig zu sagen.
Etwa 40 Gäste haben in dem modern eingerichteten, aber gemütlichen Café-Restaurant Platz. „Es fließen syrische, libanesische und aramäische Einflüsse in die Gerichte ein“, sagt Yerli. Der neue Chef setzt auf regionale Produkte. „Alles können wir nicht vor Ort beziehen, aber was geht, kaufen wir regional ein“. So stammen Zucker und Mehl zum Beispiel aus der Off-Mühle in Sindelsdorf oder das Brot von der Bäckerei Eberl in Bichl.
Verschiedene Kuchensorten stehen aufgereiht in der Vitrine. Zum Beispiel Baklava, ein Käsekuchen, der aber mit Blätterteig gefüllt ist – eine Kombination aus deutscher und türkischer Backküche sozusagen.
Alles, was Sie hier sehen, ist selbst gemacht
Ebenso so Ayran und Schorlen. Sie liebt es zu backen und zu kochen. Vieles habe sie von ihrer Oma gelernt. Yerli schwebt vor, künftig auch noch mehr vegetarische und vegane Speisen anzubieten. Ebenso verwendet der Café-Inhaber Fair-Trade-Produkte.
Am Wochenende laden beide zum Brunch ein, für den man reservieren sollte. Denn dass es sich im MAIDA gut verweilen lässt, hat sich bereits herumgesprochen. Noch gibt es nur eine kleine Tageskarte mit wechselnden Gerichten. „Wenn aber erst der zusätzliche Koch da ist, wollen wir unsere Speisekarte und die Öffnungszeiten erweitern“, verrät Yerli. Derzeit ist das MAIDA Mittwoch bis Freitag von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet. Samstag und Sonntag endet der Betrieb 17 Uhr. Wer möchte, kann übrigens Gerichte to go bestellen, sollte aber die Transportbehältnisse für die Speisen selbst mitbringen. „Denn Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiges Thema für uns“, freuen sich Ayvaz und Yerli auf Gäste.
Anfahrt zum Maida Restaurant & Café