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Penzberg – Die Debatte um die Rathaus-Infos zu den Veränderungen bei Marvel Fusion beschäftigt weiter die Penzberger Stadtpolitik. Es geht darum, wer was und wann gewusst hat.
Stadträtin Elke Zehetner (SPD) hatte in der Stadtratssitzung am 26. Januar Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) gefragt, ob dieser vor der Entscheidung pro Marvel Fusion am 12. Januar von den dortigen personellen Veränderungen gewusst habe. Sie bekam vom Rathauschef prompt eine Verleumdungsklage angedroht. Zehetner hatte später nichtöffentlich eine E-Mail als Beleg für ihre Frage vorgelegt. Absender war ein Bad Heilbrunner, der sich nun nochmals an Stadträte und Verwaltung wandte: Er habe bereits am 11. Januar um 3.45 Uhr ein E-Mail exklusiv an die CSU-Fraktion und Korpan geschickt – mit zwölf kritischen Anmerkungen zu Marvel Fusion, darunter dem Verweis auf einen Rückzug von Top-Wissenschaftler Markus Roth.
Korpan: Viele Mails mit „Vermutungen“
Warum wurde dem nicht nachgegangen? „Weil es sich um keine offizielle Mitteilung der Firma selbst handelte“, teilt Korpan auf Rundschau-Nachfrage mit. Er habe „einige 100 Mails“ zur Ansiedlung erhalten. Darunter viele „mit sehr guten und konstruktiven Fragen“, „aber auch viele Mails mit allgemeinen Statements zu Marvel Fusion und auch Vermutungen“. Korpan: „Als Bürgermeister habe ich mich an Fakten zu halten, nicht an Vermutungen.“ Auf Nachfrage bei Marvel Fusion sei ihm mitgeteilt worden, dass zum Zeitpunkt der E-Mail vom 11. Januar nicht feststand, ob Roth die Firma verlässt oder nicht. „Deshalb gab es in der besagten Stadtratssitzung in dieser Richtung auch nichts zu vermelden.“
Zehetner bleibt gelassen
Korpan verteidigt gegenüber der Rundschau die rechtliche Keule: „Weil mir vorgeworfen wurde, die Unwahrheit gesagt zu haben. Das lasse ich mir nicht vorwerfen.“ Er habe vom Ausscheiden Roths erst am Freitag vor der Sitzung am 26. Januar „aus den Medien“ erfahren. Er behalte sich, abhängig von der weiteren Diskussion, rechtliche Schritte vor. Korpans Erklärung langt SPD-Rätin Zehetner nicht: „Das hätte geprüft werden müssen.“ Es sei Aufgabe eines Bürgermeisters und seiner Verwaltung Infos einzuholen. Einer möglichen Klage sieht Zehetner „gelassen entgegen“. Andreas Baar