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Kohle für Kinder und Klinik

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Die wilden Feste sind vergessen: Die ehemaligen Schüler übergeben den Party-Erlös an die Rumänien-Hilfe des P-Seminars, den Hauner-Verein und Lehrer Stephan Hecht für das Südafrikaprojekt seiner Tochter.
Die wilden Feste sind vergessen: Die ehemaligen Schüler übergeben den Party-Erlös an die Rumänien-Hilfe des P-Seminars, den Hauner-Verein und Lehrer Stephan Hecht für das Südafrikaprojekt seiner Tochter.

Im vergangenen Schuljahr machte eine Gruppe von Schülern ihr Abitur am Penzberger Gymnasium, deren Wirken „nicht unumstritten“ war, wie Lehrer Stephan Hecht bemerkte. Er meinte damit die letz- te K 13, die im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „K-Party“ vier Feste im „Ballhaus“ organisierte, bei denen es mitunter Grund zur Klage gab. „Doch jetzt zeigt sich, dass die Sache eine sehr, sehr gute Seite hat“, meinte Hecht versöhnlich. In der Tat: Die Ex-Schüler verteilten 5.000 Euro an gemeinnützige Organisationen.

Das Geld wurde bei den vier Partys durch den Eintrittspreis und den Verkauf von Getränken erwirtschaftet. „Wir haben viel Herzblut investiert“, erklärt Felix Naser, der als Sprecher der Kollegstufen-Party-Organisatoren die Spenden überreichte. „Dass wir das Geld spen- den wollten, war klar. Wir wollen aber sicher gehen, dass das Geld auch bei den Kindern ankommt“, sagt Naser. Dies garantieren unter anderem die Schüler des P-Seminars „Rumänien-Hilfe“ aus der aktuellen 11. Klasse, die für ihr Projekt 2.500 Euro bekamen. Sie führen die Arbeit einer Gruppe von Gymnasiasten fort, die vergangenes Jahr in dem Karpaten-Dorf Fintinele eine Kinder- und Jugendbegegnungsstätte mitaufgebaut haben. Im Juni reisen nun die Schüler des P-Seminars in das südosteuropäische Land und stellen in Fintinele einen Energiepark auf. Zudem sorgt die Penzberger Gruppe dafür, dass die Kinder und Jugendlichen in Rumänien eine Auszeit bekommen. Geografie-Lehrer Christoph Hopfmüller, der das P-Seminar betreut, kann die 2.500 Euro gut gebrauchen. „Das ist die größte Einzelspende, die wir bisher bekommen haben“, betont der Pauker. Die Hälfte der 5.000 Euro bleibt also quasi in der Schule. Die restlichen 2.500 Euro verteilten die Partymacher für nicht minder soziale Zwecke. Der Hauner Verein freute sich über 1.500 Euro. Dieser Verein unterstützt das Haunersche Kinderspital in München. Wie Sprecherin Guggy Borgolte erklärte, werden in dieser Klinik die ganz besonderen schweren Fälle behandelt. Teilweise verbringen die kranken Kinder bis zu vier Jahre stationär und in Quarantäne in der Haunerschen Klinik. Für das Spendengeld wurde bereits eine Verwendung angedacht. „Wir werden mobile Wii-Geräte kaufen, die auch für bettlägerige Kinder zugänglich sind“, berichtete Guggy Borgolte. Im Übrigen wunderte sie sich über die Geschäftstüchtigkeit der AG „K-Party“. Wie nur so viel Geld bei Feten erwirtschaftet werden könne? „Zu meiner Zeit ist bei Festen nie was übrig geblieben“, lächelte sie. Für 1.000 Euro bedankte sich schließlich Stephan Hecht, der das Geld in Vertretung seiner Tochter Johanna entgegennahm. Zusammen mit Erzieherin Henrike von Stryk arbeitet die 19-jährige Lehrerstochter derzeit in Südafrika im Rahmen des Thuto Motheo-Projekts in einem Kindergarten. „Jeder Euro, der für Bildung in Südafrika investiert wird, ist sinnvoll“, betonte Stephan Hecht.

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